1948 vollendete er, kurz nach der Genesung von einer schweren Krankheit, sein letztes großes Orgelwerk „Phantasie und Fugato capriccioso“. Erst zehn Jahre später wurde es vom damaligen Domorganisten Heinrich Wismeyer im Münchner Dom uraufgeführt. (Aus dem Vorwort von Gerhard Weinberger)
Dieses Werk ist schwer, was den Schwierigkeitsgrad betrifft, ist es durchaus mit den großen Reger’schen Werken zu vergleichen, dennoch atmet die Musik selbst an ihren dichtesten Stellen eine gewisse Leichtigkeit. Wer sich näher in dieses Werk vertieft, der wird mehr und mehr staunen über die kontrapunktische Meisterschaft, ja Raffinesse des Komponisten.
Im „Reclams Orgelmusikführer“ schreibt Victor Lucas: „Die ausgezeichnete Satztechnik verbindet sich glücklich mit dem symphonischen Stil, so dass bei aller Klarheit des Fugato-Ablaufes die orchestrale Faktur des Werkes wunderbar zur Geltung kommt. Mit dieser vereinigt sich die etwas grüblerische Musikalität zu einem Wurf, wie er in der Orgelmusik nicht allzu häufig begegnet.“
Ohne Zweifel ist dies ist eines der Hauptwerke der Orgelmusik einer Zeit, deren Werke bisher viel zu wenig wahrgenommen wurde.
Das Hörbeispiel ist ein Ausschnitt aus der Ersteinspieung des Werkes auf der CD "Süddeutsche Orgelmusik der Spätromantik" (2016, TYXart) von Gerhard Weinberger.