Auf der Suche nach spielbarer Literatur für Orgel + Soloinstrument begegnen mir nicht selten Orgelstücke, bei denen sich eine entsprechende Bearbeitung geradezu aufdrängt.
Ganz besonders war dies bei den beiden hier vorgelegten Concerti von Johann Gottfried Walther der Fall – und das ist eigentlich auch kein Wunder, denn die Concerti sind ja selbst Bearbeitungen, die Walther von originalen Orchesterwerken erstellt hat. Natürlich hätte ich auch die Originalwerke entsprechendbearbeiten können, aber da Walther seine Bearbeitungen bereits sehr orgel-praktikabel gestaltet hat, gab es eigentlich keinen Grund, es zu versuchen.
Hinzu kommt der ganz pragmatische Gedanke: Wer einmal das Walthersche Original geübt hat, muss bei meiner Bearbeitung nicht viel umüben. Dies gilt vor allem beim h-Moll Concerto, bei dem ich den Orgelsatz über weite Strecken unberührt gelassen habe. Theoretisch kann sogar der originale Orgelpart gespielt und das Soloinstrument einfach hinzugefügt werden. Von ihrer Motivik und vom Tonumfang her sind beide Concerti ideale Trompetenstücke, aber selbstverständlich auch für andere Soloinstrumente geeignet. Ob man dabei den Orgelpart auf zwei oder auf einem Manual spielen möchte, hängt sicher von der jeweiligen Instrumentenzusammenstellung ab. Insofern sind die Manualverteilungen eher als Vorschläge zu sehen.
Besonders danken möchte ich meinem langjährigen Duopartner Rudolf Mahni, 1. Solotrompeter des Philarmonischen Orchesters der Stadt Freiburg, dafür, die Stücke gemeinsam mit mir ausprobiert (inzwischen auch aufgenommen) und auf
eventuelle Problemstellen hin durchgesehen zu haben.
Heidelberg, im September 2017 Carsten Klomp
