Beiträge zu einer Kammermusikreihe in der Kölner Philharmonie. 144 S., Abb., Notenbeispiele, Pb. gebunden
Die vorliegenden Beiträge über die Kammermusik von Alfred Schnittke und Robert Schumann entstanden in der Saison 1993/94 für die Reihe der Philharmonischen Kammermusik KREMERATA MUSICA in der Kölner Philharmonie. Schon bald nach Abschluß der Konzertreihe reifte der Gedanke, die Texte in Buchforrn zu veröffentlichen, um sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Daß es dennoch nahezu fünf Jahre dauerte, bis das Projekt realisiert wurde, hatte unterschiedliche Gründe.
Ich scheute vor eine Veröffentlichung der Programmheftbeiträge in Buchform zurück, da der ursprüngliche Ort der Texte eine besondere Darstellungsweise verlangt hatte. Programmheftbeiträge tendieren naturgemäß zur Verknappung - eine diskursive Entfaltung der Gedanken, ein Abwägen von Für und Wider im Gang der Argumentaton ist kaum möglich, widerspräche aber auch dem Sinn einer Konzerteinführung.
Die Entscheidung zur Buchveröffentlichung hieß also, diesen Mangel zu akzeptieren, und daher wurde grundsätzlich nicht in Stil und Diktion der Texte eingegriffen. Dennoch hoffe ich, mit meinen Überlegungen neue Einblicke insbesondere in das kammermusikalische Werk Alfred Schnittkes forrnuliert zu haben.
Im Herbst 1997 bot sich mir die Möglichkeit, im Rahmen meiner Einführungsvorlesung an der Universität zu Köln über Alfred Schnittkes Komponieren im Kontext der musikalischen Postmoderne zu referieren.
Hier konnten Einzelaspekte des kammermusikalischen Œuvres von Schnittke, die in den Programmheftbeiträgon für die Kölner Philharmonie nur angerissen wurden, neu beleuchtet und vertieft werden. Dieser Vortrag über "Polystilistik und Postmoderne" bildet eine wichtige Präzisierung hinsichtlich der musikästhetischen Voraussetzungen von Schnittkes Arbeit. Er wurde daher mit in die Publikation aufgenommen und rundet - wie ich hoffe - das skizzierte Bild eines der bedeutendsten Komponisten des ausgehenden 20. Jahrhunderts ab.