Für den bewegenden Moment der Liturgie an Gründonnerstag, wenn der Priester mehreren Menschen symbolisch die Füße wäscht und damit an die fürsorgliche, liebevolle Geste Christi beim letzten Abendmahl erinnert, hat die christliche Kirche mit der Antiphon "Ubi caritas" einen besonders innigen, versöhnlichen Text vorgesehen.
Matsushita stellt seine Komposition ganz bescheiden in den Dienst dieses Momentes und schreibt eine klangschöne, ebenso reizvolle wie sängerisch dankbare Motette.
Ganz tonal in F-Dur mit nur einigen, sparsam gezielt eingesetzten chromatischen Anreicherungen benutzt er die Elemente des Organums und des Orgelpunktes, um trotz der durchgehenden Syllabik klanglich-atmosphärische Flächen zu schaffen.
Im Unisono, in Terzen und in Gegenbewegung geführt, spannt er quasi gregorianische Melodien darüber.
Matsushita vertont die heute üblichen drei Strophen des Hymnus, welche die Komposition auch gliedern.
Jede Strophe wird mit dem aufsteigenden pentatonischen Motiv "Ubi caritas" eingeleitet, die Melodie erfährt jedoch eine Transformation gemäß des Textes und drückt die "unermessliche Freude" über die Herrlichkeit Gottes der dritten Strophe in einem kurzen Forte-Ausbruch mit Quint-Sprüngen aus, bevor die Komposition mit einem letzten "Ubi caritas" und einem entrückten "Amen" abschließt.
Stimmumfang: S: c' – f'' / A1:a° - es'' / A2: g° - b' / T: f° - f' / B1: B – des' / B2: F – a'
Kompositionsjahr: 2014
Besetzung: Coro SATB
Sprache: lateinisch
Dauer: 3 min
Seiten: 4
Textquelle: St. Gallen, 8. Jh.
Kirchenjahr: Karwoche