nach einem poetischen Kommentar zur Bach-Kantate „Meinen Jesum lass ich nicht“ BWV 124 für Solisten (Sopran, Alt, Tenor, Bass), Chor (SATB), Oboe, Fagott, Horn in F und Streicher
Text: Carola Moosbach
Werkeinführung „Zusage“
Der Glaube ist keine Garantie für ein leichtes Leben, das macht Bachs Kantate BWV 124 mit aller Deutlichkeit klar. Das schwere Ungemach und Tage voller Furcht und Schrecken werden hier spürbar ernst genommen und nicht vorschnell kleingeredet. Was aber folgt daraus? Während der Kantatentext recht vollmundig von der Pflicht spricht, an Jesus zu kleben, belässt es der poetische Kommentar bei der Zusage, selbst unter Trümmern Verbindung mit Gott zu halten - durch alle Schwärze hindurch. Ob die Hoffnung, dass es ein Weiter gibt, sich erfüllen wird, bleibt offen. Zweifel sind erlaubt. Sie werden sich erst mit dem ersehnten Frieden in leichter Himmelserde auflösen.
(Carola Moosbach)
Der Kantatensatz „Zusage“ nach dem gleichnamigen Kommentar der Kölner Schriftstellerin Carola Moosbach zur Bach-Kantate „Meinen Jesum lass ich nicht“ BWV 124 bezieht mit Ausnahme der Continuo-Orgel alle bei der Bach-Kantate beteiligten Musiker ein. Die erste und zweite Strophe wird von jeweils zwei Solisten gesungen, in der dritten Strophe übernimmt der Chor den Vokalpart.
Das musikalische Material ist zunächst von der Tenor-Arie (Nr. 3 „Und wenn der harte Todesschlag“) inspiriert, deren Tonart fis-Moll alle drei Strophen eröffnet. Am Ende der Strophen erklingen, zunächst nur im Orchester, jeweils zwei Melodiephrasen des Schlusschorals der Bach-Kantate. Dabei wird eine Harmonisierung gewählt, die – aus Anlass seines 100. Todestags im Jahr 2016 – an Max Reger erinnert. Zum Schluss der dritten Strophe übernimmt auch der Chor die Choralmelodik in der von Bach für den Choral vorgesehenen Tonart E-Dur. Die letzte Gedichtzeile „bis ich Frieden finden werde in leichter Himmelserde“ erhält dadurch ein besonderes Gewicht.
(Matthias Drude)