Seit vielen Jahren besteht in unserer Kirchengemeinde die Tradition, dass bei den Konfirmationen der Posaunenchor die Musik zum feierlichen Einzug zusammen mit der Orgel gestaltet. Im Laufe der Zeit wurde das gemeinsame Musizieren auch bei anderen Gelegenheiten in verschiedenen Gottesdiensten und Konzerten praktiziert.
Das Miteinander von Bläsern und Orgel wurde in unserer Gemeinde immer als eine Besonderheit und Bereicherung im musikalischen Alltag angesehen. Neben dem klanglich abwechslungsreichen Reiz bietet es dem Posaunenchor die Möglichkeit interessante Stücke zu spielen, die in einer reinen Blechbläserbesetzung nur schwer auszuführen oder gar nicht möglich wären. Sicher müssen zur Umsetzung dieser gemeinsamen Musizierform einige Schwierigkeiten überwunden werden.
Die Organistin/der Organist und der Posaunenchor benötigen – neben dem eigenen Üben – die Bereitschaft miteinander zu proben und zu musizieren. Der Standort der Orgel und der Bläser, bzw. die Platzverhältnisse für die Bläser neben der Orgel, sind weitere, wichtige Faktoren für das gemeinsame Musizieren. Es gibt in dieser Sammlung einige Stücke, die auch mit räumlicher Distanz problemlos umzusetzen sind. Zudem gibt es heutzutage technische Möglichkeiten der Bildübertragung. Dennoch ist das Musizieren in unmittelbarer Nähe weitaus einfacher und daher vorzuziehen.
Der Klang beim Zusammenspiel kann somit besser und sinnvoller miteinander verschmelzen, besonders beim schlichten Generalbassspiel der Barockstücke. Es gibt leider auch einige wenige Posaunenchöre, die in ihrer Kirche nicht mit der Orgel zusammenspielen können, weil die Stimmung der beiden Klangkörper schlichtweg nicht übereinstimmt. Für diese „Problemfälle“ habe ich viele Stücke so arrangiert, dass der Orgelpart auch ohne Pedal spielbar ist. Daher ist es auch möglich, mit alternativen Tasteninstrumenten zu spielen, zum Beispiel mit Orgelpositiv, Klavier, E-Piano oder mit dem Cembalo, das sich auch für Barockstücke mit solistischer Blechbläserbesetzung eignet.
Das Pedal kann (wenn vorhanden) natürlich immer eingesetzt werden. Der Schwierigkeitsgrad der Literatur orientiert sich an den Gegebenheiten in der Praxis, das heißt, dass bis auf wenige Ausnahmen die einzelnen Arrangements relativ leicht ausführbar sind. Die Stücke sind mit meinem Posaunenchor über die Jahre hinweg eingeübt und aufgeführt worden.
Daher widme ich diese Sammlung den Bläserinnen und Bläsern des Posaunenchors Groß-Zimmern. Ulrich Kuhn
