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Gute Nacht. Allen Müden seis gebracht.
Neigt der Tag sich seinem Ende ruhen alle fleissgen Hände,
bis der Morgen neu erwacht. Gute Nacht.
Textdichter: Körner, Theodor
Nach erstem Musikunterricht durch seinen Vater konnte Reinecke durch ein königliches Stipendium von 1843 bis 1846 einen Aufenthalt in Leipzig finanzieren. Hier debütierte am 16. November 1843 im Gewandhaus als Interpret von Mendelssohns Serenade und Allegro giocoso op. 43 für Klavier und Orchester unter Leitung des Komponisten.
1847 wurde Reinecke dänischer Hofpianist, 1849 ging er nach Bremen.
Auf Anregung von Franz Liszt erhielt Reinecke eine Einladung von Hector Berlioz nach Paris, wo er als Pianist auftrat. 1851 wurde er Dozent für Klavier am Konservatorium in Köln.
Dort pflegte er ein freundschaftliches Verhältnis zu Robert Schumann im nahe gelegenen Düsseldorf und lernte den jungen Johannes Brahms kennen.
Von 1854 bis 1859 war Reinecke Kapellmeister in Barmen.
1859 bot ihm das Gewandhausorchester in Leipzig die Leitung an. Reinecke übernahm dieses Amt im Jahre 1860 und hatte es bis 1895 inne. Daneben wirkte er als einflussreicher Klavier- und Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium, von 1897 bis 1902 war er dessen Direktor.
1885 wurde er zum Königlich-Sächsischen Professor ernannt.
Reinecke bekleidete 35 Jahre lang eine der herausragenden Musikerstellen Deutschlands und war lebte in freundschaftlichem Kontakt mit fast allen musikalischen Größen seiner Zeit.
Dass er selbst mit seinen Werken im heutigen Musikbetrieb kaum noch vorkommt, liegt wohl vor allem in der Zurückhaltung und Bescheidenheit begründet, die von Reinecke überliefert wird.