Unger, Renate
Die Querflöte : Lehr- und Übungsbuch
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Ein Lehr- und Übungsbuch
Denkt man an Flötenspiel und Flötenklang, so verbindet sich damit gemeinhin die Vorstellung perlender Läufe und spritziger Virtuosität, auch Kantilenen voller heiterer Gelöstheit ertönen im inneren Ohr. Wem aber kommt in den Sinn, welch langer und oft mühsamer Weg des Lernens und Übens bis zur Verwirklichung solchen Klangideals zurückzulegen ist? – Um ihn zu ebnen, haben sich in den zurückliegenden 300 Jahren Flötisten und Pädagogen immer wieder entschlossen, ihre Erfahrungen aufzuzeichnen und als Unterrichtsmethode weiterzugeben. Auch dieses »Lehr- und Übungsbuch« ist in solcher Absicht entstanden. Am Beginn wird in einem fortlaufenden Text- und Abbildungsteil Wissenswertes über das Instrument und seine Spielweise erläutert. Diese in sich geschlossene Darstellung hat den Vorteil, daß alle sachlichen Zusammenhänge gewahrt werden können; aber es ist damit auch die Gefahr verbunden, daß sich der Lernende, der naturgemäß danach trachtet, so rasch wie möglich zur Flöte zu greifen, von der Stoffülle und der Vielzahl der Einzelheiten überfordert fühlt. Um dem zu begegnen, wird all das, was unmittelbar der Vorbereitung der ersten Blasversuche dient, durch Farbe hervorgehoben. Es handelt sich um kurzgefasste Übungshinweise, deren Inhalt man sich durch häufiges Wiederholen so einprägen sollte, daß sich die Vorgänge schließlich am Instrument nahezu automatisch vollziehen können. Das Interesse für den übrigen Teil des Textes wird sich später von selbst einstellen; denn die immer intensivere Beschäftigung mit der Musik weckt sicherlich auch das Bedürfnis, sich gründlicher zu informieren und das praktisch Gelernte durch die Kenntnis der theoretischen Grundlagen zu untermauern. Der Notenteil dient der systematisch-praktischen Aneignung des Flötenspiels – griff- und ansatztechnische Probleme steigern sich im gleichen Maße wie die Anforderungen an die musikalische Gestaltung. Auch in diesem Abschnitt hat die Farbe eine wichtige Funktion: Sie läßt auf einen Blick die jeweils neu eingeführten Griffe, Artikulationsarten und dynamischen Abstufungen erkennen. Darüber hinaus hebt sie spezielle Griff- und Tonstudien hervor, diese sollten als Grundübungen jeweils so lange zum täglichen Studium gehören, bis sie sicher – möglichst auswendig – beherrscht werden. In den übrigen Übungsstücken werden die spieltechnischen Elemente vielfältig angewandt und musikalisch verarbeitet. Kompositionen aus Vergangenheit und Gegenwart reihen sich abwechslungsreich aneinander – ein Teil davon zweistimmig, um von Anfang an das Ohr im Zusammenspiel zu schulen. Den Abschluss des Bandes bildet ein Anhang, in dem die Grundzüge des Notenbildes einschließlich der im allgemeinen damit verbundenen Zeichen und Fachbegriffe zusammengefaßt sind. Sie werden in knapper Form, die rasches Nachschlagen während der Beschäftigung mit dem Schulwerk begünstigt, erläutert.
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