in der Neubearbeitung von Prof. Hermann Schroeder. Ganzleinen im Schuber
(1-3) teilw. Pedal
Literaturbeispiele:
1. Bizinien
2. Der 3st. Manualsatz
3. Der 4st. und vollgriffige Manualsatz
4. Das Pedal-Solo
5. Das Trio-Spiel
6. Der 4st. Orgelsatz
7. Der vollgriffige Orgelsatz und Doppelpedal
Das Vorwort von 1896 umschreibt die Absicht dieser Orgelschule: ..."für Kirchenmusikschulen und Pädagogische Hochschulen, sowie für den Privat- oder Selbstunterricht mit besonderer Rücksicht auf das Orgelspiel im katholischen Gottesdienst." Dazu wird laut Vorwort 1 - 2 Jahre guter, "auf gebundenes Spiel ausgerichteter Klavierunterricht“ vorausgesetzt. Die Betonung liegt auf "gut"! Die Schule fußt in ihren Grundzügen auf dem Unterrichtswerk von A. G. Ritter. Die zahlreichen Übungen eignen sich gut für Anfänger. Sie und die sie begleitenden Anweisungen sind gründlich und systematisch.
Sie gehen vor allem auf solche spieltechnische Details ein, die sich in ihrer Ausführung von der auf dem Klavier unterscheiden. Einfache Transpositionen werden dem Schüler von Anfang an abverlangt. Die Pedalübungen werden sehr bald mit dem Manualspiel gekoppelt und kommen so unmittelbar zur praktischen Anwendung. Zahlreiche Pedalsoli aus der Orgelliteratur schließen sich an. Auf Stücke muss der Schüler zunächst zugunsten konsequenter technischer Grundlegung hingegen warten. Die angebotene Literatur ist etwas einseitig. Viel Barock, einiges von Rinck, aber auch etwas (deutsche) Moderne. Hier bedarf es sicher der Ergänzung durch alternative Literaturbeispiele durch den Lehrer. Der Schwerpunkt liegt auf kurzen Stücken. Auf die Mitteilung sehr gängiger Beispiele wurde bewusst verzichtet. Die ersten Stücke sind zweistimmig, nicht immer ganz einfach, aber gut klingend und wirklich orgelgemäß.
Besonderer Wert wird mit schönen Literaturbeispielen auf das Triospiel gelegt. An zahlreichen Stellen sind Hinweise auf weiterführende Literatur und alternative Stücke eingestreut. Am Beginn der Schule wird der Schüler sehr ausführlich in die Grundlagen des Orgelbaus eingeführt. Abgesehen von der etwas angestaubten Sprache und der einen oder anderen zeitbedingten Einseitigkeit der Darstellungen ist auf jeder Seite der Wille zur lückenlosen Gründlichkeit zu spüren. Der zweite Teil des Unterrichtswerkes widmet sich der Anwendung der praktischen Harmonielehre, insbesondere dem Kadenzspiel und der (selbstständigen) Liedbegleitung. Besondere Berücksichtigung gilt dabei den Grundzügen des Gregorianischen Chorals und seiner orgelgerechten Begleitung, so wie es die Organisten vor der Liturgiereform noch dringender als heute brauchten.
Die „Orgelschule“, erstmals 1896 erschienen, gilt bis heute als empfehlenswertes Standardwerk des Orgelunterrichts. Der fortgeschrittene Schüler kann mit dieser Orgelschule sowohl in Kirchenmusikschulen, pädagogischen Hochschulen sowie im Privat- und Selbstunterricht erfolgreich arbeiten und wird gleichzeitig auf das Orgelspiel für den katholischen Gottesdienst detailliert vorbereitet. Neben den praktischen Übungen zum Solovortrag und zur Begleitfunktion werden dem Schüler lohnende theoretische Anweisungen mitgegeben. Diese Schule erweist sich durch ihre Verwendung der zentralen Orgelliteratur als empfehlenswertes Lehrwerk.
192 Seiten