Musikalische Idee für drei Organisten an einer (möglichst) dreimanualigen Orgel
Drei Organisten an einer Orgel, das fällt aus dem Rahmen und ist originell, allerdings auch und vor allem eng am Spieltisch. In diesem Fall besteht die Realisierung darin, dass sich zwei Spieler die Sitzbank und die oberen beiden Manuale teilen und ein stehender Spieler sich in der Mitte „durchdrängeln“ und das unterste Manual „traktieren“ soll.
Diese Art des gebückten und stehenden Orgelspiels ist nicht rückenfreundlich, so dass man dies beim Proben einkalkulieren sollte. Eine Aufführung an einer zweimanualigen Orgel ist machbar (dann spielen die sitzenden Organisten beide auf dem oberen Manual), man muss mit der Registrierung einen geeigneten Kompromiss finden und, wenn möglich, ein paar tiefe Stellen oktavieren.
Eingebettet in die Form einer Toccata (die technischen Schwierigkeiten finden sich vor allem bei der Partie des stehenden Organisten), verleiht der langsame, improvisatorische Mittelteil dem Stück seinen Namen. Jeder der drei Musiker denkt sich (am besten, ohne es vorher zu verraten), jeweils zwei markante, für das Publikum gut erkennbare Motive aus, die dann, an die jeweilige Tonart angepasst, gespielt werden. So werden die Zuhörer genauso wie die Spieler von dieser „Ideensammlung“ überrascht und es ist außerdem möglich, dem Stück einen thematischen Bezug zur jeweiligen Aufführungssituation zu geben (Kinderlieder, Weihnachtslieder, Komponistenportrait, Motive aus Konzert, Oper und Oratorium oder einfach eine bunte Mischung).
Besonders wirkungsvoll ist dieses Stück natürlich, wenn die Zuhörer auch Zuschauer sind und das Geschehen am Spieltisch optisch verfolgen können. Wo das live nicht möglich ist, ist vielleicht eine geschmackvolle Videoübertragung eine publikumswirksame Möglichkeit. Viel Freude beim Spielen dieser „Ideensammlung“ wünscht
Gregor Schwarz