Janácek, Leos (1854-1928)
Der späte Wilde - Liebe und Leben in Opern und Briefen (Jiri Ort)
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Woher nahm Leoš Janáèek – der ewig junge »späte Wilde« mit der weißen Mähne – Kraft, Vitalität und Inspiration für die fulminante Schaffensperiode seiner letzten elf Lebensjahre, in denen er ein Meisterwerk nach dem anderen schreibt, darunter die Opern »Kát`a Kabanová«, »Das schlaue Füchslein«, »Die Sache Makropulos«?
Eine glücklich verheiratete Mutter zweier Söhne, für die Janáèeks Musik ein spanisches, besser gesagt: böhmisch-mährisches Dorf ist, wird seine Muse. Kamila Stösslová, 38 Jahre jünger als Janáèek, belebt seine Feder: Janáèek schreibt ihr über 700 funkelnde Briefe. Die Muse ist schweigsam, Antworten muss der Sprachmelodiker erbetteln. Kamila lebt und schreibt in einem Gemisch aus Jiddisch, Deutsch und Tschechisch, und es ist die Unbeholfenheit ihrer Sprache, die ihre Briefe besonders reizvoll macht. Sie wurden vom Autor ungeschliffen ins Deutsche übertragen, um ihren leisen Zauber zu bewahren.Spannende Einblicke in diese überwiegend per Post verwirklichte Beziehung und die aus diesem Kraftfeld erwachsenden Kompositionen Janáèeks, vor allem das Entstehen seiner Opern, bietet die fesselnde und außerordentlich lebendige Biografie von Jiri Ort.
Der Autor Jiri Ort, geboren 1946 in Brünn, Autor zahlreicher Hörspiele, Sprachlehrer für Opernsänger, hat Leoš Janáèek zu seinem 150. Geburtstag Lesungen an Opernhäusern, Musikessays (BR 4, DRS 2, Tschechischer Rundfunk) und das Hörspiel »Katja Kabanová« (WDR 2004) gewidmet.
»Auf bestimmte Notenhefte werde ich schreiben, wer in meiner Seele war, als aus ihr Töne hinausschwärmten, und dass diese Töne nicht nur mir zu verdanken sind, aber auch dir, meine Kamila. Das ist von dir untrennbar. Ach, wie viele meiner Sehnsüchte es dort gab – und zum Schein in fremden Mund gelegt.« (Brief vom 18. Dezember 1927)
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