Waespi, Oliver
Temples - Concert Band/Harmonie (Partitur)
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Die Musik von "Temples" hat sich aus verschiedenen Inspirationsquellen heraus entwi-ckelt. Im Zentrum stehen dabei vier Tempel von Angkor, einer Gruppe von Tempelrui-nen in Kambodscha. Diese sowohl von buddhistischen wie auch von hinduistischenEinflüssen geprägten Tempel zeichnen mehrere Jahrhunderte der Geschichte der alten Khmer-Kultur nach, eines der grossen früheren Reiche Südostasiens. Überdies wurden im Verlauf des Kompositionsprozesses vier biblische Textfragmente aus den Predigernbedeutsam. So ist nun jeder der vier miteinander verbundenen Episoden des Werkes ein biblischer Text und ein Tempel von Angkor zugeordnet.Neben diesen architektonischen und spirituellen Bildern liegt dem gesamten Stück eine rein musikalische Strukturzugrunde. Dazu gehört insbesondere eine Intervallsequenz, die in einer Analogie zu den Höhenverhältnissen der Zentraltürme von Angkor Wat steht. Mein Ziel bestand darin, ein abstraktes Gefüge musikalischer Beziehungen mit dem sinnlichen undemotionalen Eindruck dieser Tempel und ihrer Geschichte zu ver-binden.PHNOM BAKHENG"… Geboren werden hat seine Zeitund Sterben hat seine Zeit ..."Die Musik zu Beginn ist vom alten Tempel "Phnom Bakheng“ aus dem 9. Jahrhundert n. Chr. inspiriert, derauch das "erste Angkor" genannt wird. Er ist als Tempelberg ges-taltet, entsprechend dem mystischen Berg "Meru", auf dem gemäss hinduistischem Glauben die Götter wohnen. Die Musik beschreibt das Erwachen des Lebens, die Viel-falt der Lebewesen, dieEntstehung der menschlichen Zivilisation. Aus tiefen, unbe-stimmten Akkorden heraus entwickeln sich nach und nach langgezogene melodische Linien. Eine allmähliche Beschleunigung mündet in einen längeren belebten Teil, der von hellen Klangfarbengeprägt ist. Anschliessend verdunkelt sich die Musik kontinuier-lich, als ob vorübergehend die Sonne verschwände.BAYON"... Der Krieg hat seine Zeit,und der Friede hat seine Zeit ..."In geheimnisvolle leise Akkorde hinein spielen nun die imZuschauerraum verteilten Trompeten und Posaunen drohende Signale, zuerst nur leise, dann mit zunehmender Intensität. Die Musik steigert sich und wird nach und nach dramatischer. Hier wird der Krieg beschrieben, die Auseinandersetzung als Folge derVerschiedenheiten zwischen Menschen und Kulturen. Inspiriert wurde dieser Abschnitt durch den Tempel "Bayon" aus der Blütezeit von Angkor mit seiner zerklüfteten Skyline. Auf dessen Sandsteinre-liefs finden sich viele Kriegsdarstellungen, die keinenZweifel daran lassen, dass die Zivilisati
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