Der Text des gewichtigen Liedes Nun lasst uns Gott dem Herren Dank sagen (EG 320) stammt von Ludwig Helmbold. Geboren 1532 in Mühlhausen/Thüringen, studierte er in Leipzig und Erfurt, wurde 1550 Rektor in seiner Heimatstadt und wirkte ab 1554 als Professor für Philosophie in Erfurt; 1566 wurde er vom Kaiser Maximilian zum Dichter gekrönt. Durch die Gegenreformation vertrieben, ging er 1571 als Pfarrer an die Liebfrauenkirche in Mühlhausen und wurde dort später Superintendent; er verstarb 1598 an der Pest.
Helmbold veröffentlichte das Lied 1575 in seinen „Geistlichen Liedern, den gottseligen Christen zugerichtet” unter der Überschrift „Ein Danklied, nach Essens und sonst, für allerlei Wohltaten Gottes”. Die Melodie, welche sich
an die Form antiker Oden anlehnt, hat verschiedene Urheber, u. a. Nikolaus Selnecker 1587, zuletzt Johann Crüger, der in Berlin das Lied 1649 im Chorsatz herausgab (siehe EG).
Das Lied gewann schnell weiteste Verbreitung. Die Melodie zeigt ihre Schönheit im regelmäßigen Taktwechsel zwischen 6 Vierteln und 3 Halben. Die Vertonung für eine vierstimmige Bläsergruppe transponiert die Weise nicht nur nach B-Dur, sondern sie verschafft ihr auch durch den Wechsel der Zwischenspiele und Strophen in großer und kleiner Besetzung einen zügig durchgehenden Gesamtablauf.