Ausgabe für die Praxis nach dem Urtext der Neuen Bach-Ausgabe mit abweichenden Fassungen und Ergänzungen
Besetzung: 1 oder 2 Cembali (Klaviere / Orgel)
Ausgabe: Klaviernotenheft mit Supplement (Spiegelfugen für 2 Cembali)
Inhalt:
* Vorwort - Verzierungen - Faksimiles
* Die Satzfassungen letzter Hand in der Abfolge des Originaldrucks von 1751, BWV 1080,1-20
* Choral: Wenn wir in höchsten Nöten sein, BWV 668a
* Anhang 1: Die sicher oder wahrscheinlich gegen die Absicht Bachs in den Originaldruck aufgenommenen Stücke, sowie der nicht aufgenommene ältere Augmentationskanon des autographen Notenbandes
* Anhang 2 Aufführungspraktische Ergänzungen zu den beiden Spiegelfugen und Schluß der fragmentarischen Fuge Nr. 20 (Ergänzung von David Schulenberg)
Aus dem Vorwort:
ÜBER DAS WERK:
Die Kunst der Fuge gilt traditionell als Bachs Schwanengesang, und in der Tat ist dieses Werk tiefer als irgendein anderes in das Altersschicksal des Thomaskantors eingebunden; aber mit seinen Anfängen reicht es doch, wie wir heute wissen, ein gutes Stück weit vor das Jahr 1750 zurück.
Die handschriftliche Überlieferung in dem autographen Notenband Mus. ms. Bach P 200 der Staatsbibliothek zu Berlin verweist mit dem Schrift- und Papierbefund zurück bis in die Zeit um 1742. Und da es sich fast durchweg um Reinschriften handelt, also bereits Kompositionsniederschriften vorausgegangen sein müssen, könnten die Arbeiten auch noch um einiges früher, womöglich sogar vor 1740 begonnen haben. Vielleicht verhält es sich mithin tatsächlich so, wie in der neueren Forschung gelegentlich vermutet: dass die Kunst der Fuge ihre Entstehung jener öffentlichen Herausforderung verdankt, die der Musikschriftsteller und Komponist Johann Mattheson im Jahre 1739 in seinem Kompendium Der Vollkommene Capellmeister in selbstbewusster Anspielung auf seine kurz zuvor erschienene eigene Fugensammlung in den Wunsch faßte, 'etwas dergleichen von dem berühmten Herrn Bach in Leipzig, der ein grosser Fugenmeister ist, ans Licht gestellet zu sehen'.
Die vorliegende Ausgabe geht zurück auf die Edition der Kunst der Fuge in Band VIII/2.1-2 der Neuen Bach-Ausgabe (NBA). Die beiden Bände der Gesamtausgabe geben die Fassungen des Originaldrucks und des Autographs gesondert und sowohl in Partitur und originaler Schlüsselung als auch in moderner Klaviernotation wieder. Unsere Ausgabe bietet das Werk durchweg in Klaviernotation. Sie übernimmt für ihren Hauptteil und den Anhang 1 das Notenbild der NBA. Textgrundlage ist dabei der Originaldruck mit seinen gegenüber dem Autograph weiterentwickelten Satzfassungen und seiner im Prinzip schlüssigeren Satzfolge. Von einer durchgreifenden Neuordnung im Sinne einer der jüngeren Ordnungstheorien - etwa derjenigen Butlers - wurde bewusst abgesehen, doch wurden die Sätze, die sicher oder sehr wahrscheinlich gegen die Absicht Bachs in den Originaldruck gelangt sind (Nr. 14, 19, 21) vom Hauptteil in den Anhang 1 verwiesen, in dem außerdem als eine Art Nachtrag auch das einzige nicht aus dem autographen Notenband in den Originaldruck übernommene Stück, der erste der beiden Augmentationskanons (Satz 12), abgedruckt wird...
Klaus Hofmann
BÄRENREITER URTEXT ist ein Qualitätssiegel. Es wird für wissenschaftlich-kritische Ausgaben oder unmittelbar daraus abgeleitete Editionen vergeben. Das garantiert Notentexte auf dem aktuellen Stand der Forschung, erarbeitet von international anerkannten Fachleuten.
BÄRENREITER URTEXT wird nach klar formulierten Editionsrichtlinien ediert, frei von willkürlichen Herausgeberzutaten. Bärenreiter Urtext: der Begriff für authentische Textgestalt und Musizierfähigkeit der Werke.