Zeit seines Lebens lag Arnold Mendelssohn, nur weitläufig verwandt Felix Mendelssohn-Bartholdy, die Kirchenmusik sehr am Herzen.
Mit dem Passionsgesang bekannte er sich deutlich zur Vokalmusik von Heinrich Schütz – eine handwerklich überzeugende polyphone Satzstruktur, die dabei stets im Dienste des vertonten Wortes steht.
Den Text, der das Leiden Christi am Kreuz beklagt, hatte Schütz selbst zwei Jahrhunderte zuvor vertont.
Barocke Figurenlehre und Satztechnik sind dabei nur äußerer Ausdruck von Arnold Mendelssohns Ringen um den Charakter einer authentischen Kirchenmusik.
Die offene Orientierung an historischen Vorbildern im Verbund mit seiner zukunftsweisenden Tonsprache macht ihn zu einem bedeutenden Wegbereiter der modernen geistlichen Chormusik.
