Neben über vierzig Opern hat Gioacchino Rossini (geboren am 29. 2. 1792 in Pesaro, gestorben am 13. 11. 1808 in Passy bei Paris) auch einige Instrumentalwerke geschrieben, bei denen es sich meist um kleinere Gelegenheitskompositionen für die Kammer handelt. Erst in seinen letzten Lebensjahren, nachdem er zweieinhalb Jahrzehnte zuvor mit dem „Wilhelm Tell" sein dramatisches Schaffen abeschlossen hatte, hat sich Rossini diesem Genre in vermehrtem Maße zugewandt So entstanden Kammermusiken verschiedenster Besetzungen, vor allem aber programmatische K1avierstücke fast experimentellen Charakters. Rossini schrieb diese Spätwerke, die ironisierend als „Péchés de ma Vieillesse" (Alterssünden) bezeichnete, für seine zahlreichen Abendgesellschaften; enthielt sie aber einer größeren Öffentlichkeit vor, indem zu Lebzeiten nichts aus dieser Sammlung im Druck erschien.
Etwa gegen Ende der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts durfte die vorliegende Fantasie für Klarinette und Pianoforte in Paris entstanden sein, die Rossini im Ricordi Erstdruck (PL-Nr. 4092) von 1829 einer gewissen ,,Melle Pauline Valentin de Lapelouze" dediziert hat. Darüber hinaus hat Rossini die Ausführung der Klarinettenstinime auch für Violine oder Fl
Unsere Neuausgabe folgt im wesentlichen einem in der British Library London nachweisbaren Exemplar (Signatur: g. 637. b.) der ebenfalls 1829 bei B. Schott, Paris und Mainz, PL-Nr. 3109 nachgedruckten Erstausgabe, abgesehen von offensichtlichen Fehlern und Inkonsequenzen in der Vorlage, die stillschweigend verbessert wurden.
Dieter H. Förster