Liebe Pianistinnen und Pianisten
Normalerweise spielen wir ganz genau, was uns ein Notenbild zeigt. Wir interpretieren die schon fertig, komponierte Musik. In früheren Jahrhunderten bedeutete „Musikmachen" jedoch, an einem Instrument zu spielen, dabei zu improvisieren und zu komponieren.
Hier bei den „Quint-Spielen" ist beides gemeint. Wie wir im Titel schon lesen können, geht es beim Spielen zusätzlich noch darum, mit der Musik eigenschöpferisch umzugehen, das heißt Experimente zu machen. Es bedeutet, dass ihr die Stücke nach eurer eigenen Lust und Laune verändern und am Ende sogar darüber hinaus eure persönlichen Quint-Spiele daraus machen könnt. Sie mögen dazu anregen, eure eigene musikalische Welt in euch zu entdecken, zu entfalten, nach außen zu bringen, euch selbst und Anderen vorzuspielen. Ich möchte euch damit die Freiheit vermitteln, die Musik jeden Tag so zu gestalten wie euch zumute ist; und das ist bestimmt nicht immer gleich, sondern vermutlich jeden Tag ein bisschen anders.
Bedanken möchte ich mich bei den vielen Schülerinnen und Schülern, Studierenden und Lehrkräften, Kolleginnen und Kollegen für ihre Hilfe und die schönen Anregungen zu diesem Projekt. Insbesondere bei Magdalena Schatzmann und Monika Thiery, die mich ermutigten, die „Quint-Spiele" zu veröffentlichen.
Barbara Heller, November 2002