Texte : Sabine Scholz
"JUST STARS"
Ein Rock-Pop-Musical für Jugendliche ab 16 Jahre
Aufführungsdauer ca. 120 Minuten
DIE STORY IN KÜRZE
Elbert Anstan, ein instrumental eher mäßig begabter Musikprofessor, möchte der größte und mächtigste Musiker aller Zeiten werden. Zu diesem Zweck hat er eine Musikmaschine entwickelt, mit der er das "Wesen, Talent, Können oder die Begabung" von Musikern einsaugen und auf sich übertragen kann. Bei diesem "Saugvorgang" verlieren die Musiker nach und nach ihre Talente und ihr musikalisches Wissen.
Anstan gibt eine Anzeige auf.
Popmod , Jazzer, Klassika, und Freak lesen die Anzeige und jeder glaubt, dass sich hier seine ganz persönlichen Wünsche und Träume erfüllen könnten.
Die Musiker reagieren auf die Anzeige und lernen sich in Anstans Villa kennen. Anfangs ist ein Konkurrenzdenken zwischen den einzelnen Musikern vorhanden. Jeder glaubt seine musikalischen Ansichten und Vorlieben wären das einzig Wahre.
Anstan weiß von ihren verschiedenen Wünschen und Zielen und verspricht ihnen die Erfüllung ihrer Träume.
Er nimmt ihre Klänge nicht auf Tonband auf, sondern lässt sie von seiner Musikmaschine "einsaugen", die von seinen Mechanikern gewartet und gepflegt wird. Die Musiker wissen nicht, dass sie dadurch ihre musikalischen Fähigkeiten verlieren werden.
Gundula verliebt sich in Popmod und sie ist sich im Unklaren, ob sie ihn über die wahren Beweggründe Antans aufklären soll.
Alice, Tänzerin und in Popmod verliebt, reist ihm mit ihren Girls nach, um ihn zu überraschen. Sie sind in der Villa unerwünscht, werden dann aber geduldet und unter Beobachtung gestellt.
Alice und Popmod treffen sich heimlich, um einmal unbeobachtet zu sein. Da erscheint Geist HipHop mit seinen Ahnen und verrät Popmod und Alice Anstans Geheimnis. Die Geister (ehemalige Besitzer der Villa) kommen nicht zur Ruhe, weil sie Anstans Pläne ablehnen, aber nichts dagegen tun können.
Mit Hilfe von Goldo Hirn dem stummen Butler, einem ehemaligen Schlagersänger, dem Anstan die Stimme abgesaugt hat, manipulieren Alice und die Girls die Musikmaschine. Goldo wartet schon lange auf die Gelegenheit, sich an der Maschine und dem Professor zu rächen.
Anstan möchte die endgültigen "Aufnahmen" machen und glaubt sich seinem Ziel nahe zu sein. Er hört Gundula, die ihn warnen will, nicht zu.
Die Musiker haben den Plan gefasst Anstans Pläne zu durchkreuzen. Sie spielen extra schräg, falsch und bringen die Musikmaschine zur Explosion.
Durch die Explosion der Musikmaschine werden alle von ihr eingesaugten Talente heraus geschleudert und alle Anwesenden bekommen etwas davon ab. Auf einmal hat jeder der Beteiligten eine neue Fähigkeit.
Goldo Hirn singt wieder, Klassika mutiert zum Vamp... Anstan verliert seine Stimme und wird von den Maschinenwesen überwältigt.
Vorwort
Die Geschichte von "Just Stars" ist in der Musikwelt angesiedelt. Die Musiker, die dem Professor auf den Leim gehen, stehen exemplarisch für verschiedene Musiksparten, was auch in den Kostümen zum Ausdruck gebracht werden soll.
Die Maschine von Professor Anstan kann man im übertragenen Sinn als Musikmaschinerie verstehen, in der die Talente von Künstlern ausgebeutet, abgeschöpft und vermarktet werden.
Der Professor hat keine Skrupel andere für seine Ziele zu missbrauchen, scheitert aber an seinem Größenwahn, da er die Entwicklungen um sich herum nicht erkennt. Die Figur des Professors ist trotzdem nicht völlig despotisch. Das Gehabe des "zerstreuten Professors", der eine Assistentin wie Gundula an seiner Seite braucht, die ihm alltägliche Pflichten abnimmt, damit er sich ganz seiner Vision widmen kann, lässt manchmal vergessen, wie gefährlich sein Tun ist.
Die Szene "Tanz mit der Maschine" sollte die Frage aufwerfen, wer hier wen kontrolliert und im Griff hat. Der Professor die Maschine oder umgekehrt. Deshalb auch Maschinenwesen, um zu verdeutlichen, dass die Maschine/Maschinerie ihr Eigenleben entwickelt.
Der direkte Gegenspieler von Anstan ist Hiphop, der als unsichtbarer Hausgeist alles durchschaut, aber keine Handlungsmöglichkeiten hat, die Pläne des Professors zu durchkreuzen. Darüber hinaus kommentiert Hiphop das Geschehen und stellt so die Verbindung zum Publikum her. In "Geisterstunde" gibt er den entscheidenden den Anstoß für die Verschwörung.
Die Rollen von Jazzer, Freak und Klassika mit Darstellen besetzt werden, die ein Instrument spielen können. Wenn das nicht möglich ist, kann auf der Bühne das "Spiel" angedeutet werden und Solisten aus Band oder Orchester übernehmen den Part. Auch die angegebenen Instrumente (Saxophon, E-Gitarre und Querflöte) sind variabel.
Die Rolle des Butlers, Goldo Hirn, sollte man mit jemandem besetzen, der gut mit Mimik und Körperausdruck arbeiten kann. Die Rolle bietet viel Gestaltungsspielraum.
Die Casting-Szene, sowie Wirkung I+II sind in ihrem Ablauf festgelegt, die einzelnen Musikbeiträge sind aber frei gestaltbar.
Da die Maschine eine zentrale Rolle spielt, sollte sie mit Sorgfalt gestaltet werden. Ansonsten sollte das Bühnenbild so funktional sein, dass man schnell und mit einfachen Mitteln die verschiedenen Handlungsorte andeuten kann.
Wenn man das Musical kürzen möchte, empfiehlt es sich die Stücke "Schlaflos", "Strafpredigt" und "Gegensätze" zu streichen, da sie den Hauptstrang der Geschichte nicht direkt beeinflussen. "Strafpredigt" müsste durch einen kurzen Dialog ersetzt werden.
Tanz bereichert jede Musicalinszenierung. Es wäre gut zusätzlich zu den Darstellern eine Gruppe zu haben, die zu ausgesuchten Szenen Choreografien entwickeln. In "Handypeople" und "Geisterstunde" sollte unbedingt mit Tanz gearbeitet werden, in "Traumland" ist es nicht zwingend. Je nach Größe der Tanzgruppe können einzelne Tänzer auch die Rolle des Zeitungsverkäufers oder die Stimme der Mutter übernehmen.
Die in Klammern gesetzten Noten müssen nicht zwingend mitgespielt werden.
Soweit unsere zusätzlichen Erläuterungen, aber wenn Sie beginnen mit dem Stoff zu arbeiten treten wahrscheinlich völlig andere Probleme und Fragen auf. Uns ging es ähnlich, aber das ist der Stoff aus dem Theater gemacht wird: Antworten suchen, Fragen aufwerfen, Lösungen finden, mit Problemen kämpfen... um eine Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Wir wünschen allen viel Spaß dabei.