Meinolf Brüsers Buch bietet eine völlig neue Sicht auf Bachs Motetten und auf Bach selbst. Bachs Motetten sind in ihrer historischen Entstehung für die Musikwissenschaft ein Rätsel geblieben. Sie gelten seit einem Aufsatz von Bernhard Friedrich Richter 1912 als bürgerliche Auftragsmusiken. Dieses Bild beseitigt das vorliegende Buch, indem es die Haltlosigkeit der Richter’schen Begründung aufzeigt und die Frage nach den Anlässen unbefangen neu stellt. Und tatsächlich gelingt es, durch eingehende Analysen und eine akribische historische Untersuchung die Kompositionsanlässe der Motetten offenzulegen. So wird das Buch zu einem Krimi historischer Musikwissenschaft.
Das Ergebnis:
- Keine der Motetten war eine bürgerliche Auftragsmusik, alle waren als Trauermusik persönlich und zum Teil gar familiär motiviert.
- Es eröffnen sich Einblicke in die musikalischen und textlichen Mittel, mit denen Bach auf die Traueranlässe Bezug nahm.
- Ein grundlegend neues Verständnis von den Motetten – auch mit Konsequenzen für die Aufführungspraxis – wird vermittelt.
Brüsers Buch zeichnet ein verändertes Bild von Johann Sebastian Bach. Frei vom Bach-Bild des 19. Jahrhunderts und von Bachs theologischer Indienstnahme zeigt es ihn als Musiker und Komponisten in seinem persönlichen, ja privaten Handeln, in seinen Emotionen, seinem Reichtum an Fantasie, seinem Traditionsbewusstsein und nicht zuletzt in seinem Selbstverständnis als Musiker.
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Vorwort
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Einleitung
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Kapitel: Methodische Vorüberlegungen
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1. Allgemeine methodische Probleme
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Der Gegenstand des Interesses
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Materialer Geschichtsbegriff
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Materialer Geschichtsbegriff und Indizienbeweis
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Methodik materialer indizieller Schlüsse
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Zur Notwendigkeit von Exkursen
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Die Bezeichnung des Maßes der Gewissheit
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2. Besondere methodische Probleme
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Musikalische Indizien
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Gematrische Verschlüsselungen als Indizien
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Das B-A-C-H-Motiv als Indiz
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Durch die Doppelchörigkeit bedingte Probleme der Analyse
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Aufführungspraxis
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Kapitel: Tradition und Konvention der Motettenkomposition zu Bachs Zeit
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Kapitel: Die These von den Motetten als bestellte Werke
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Kapitel: Die einzelnen Motetten
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1. Singet dem Herrn (BWV 225)
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Quellen und Datierung
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Analyse
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Der historische Anlass der Komposition
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Ergebnis
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Konsequenzen
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Exkurs I: Tradition von Anlassmusiken in der Familie Bach
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Das Repertoire des Altbachischen Archivs
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Gesicherte Anlassmusiken der Bach-Familie
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Tradition instrumentaler Tombeaus in der Generation nach Johann Sebastian Bach
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Textliche Vorläufer-Motetten zweier Johann-Sebastian-Bach-Motetten
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Gematrische Verschlüsselungen in geistlicher Musik der älteren Bach-Familie
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Zusammenfassung
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2. Fürchte dich nicht (BWV 228)
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Quellen und Datierung
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Analyse
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Der historische Anlass der Komposition
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Ergebnis
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Konsequenzen
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3. Ich lasse dich nicht (BWV Anh. 159)
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Quellen und Datierung
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Analyse
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Die Frage der Autorschaft: Johann Christoph Bach oder Johann Sebastian Bach?
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Der historische Anlass der Komposition
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Ergebnis
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Konsequenzen
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Exkurs II: Zu Problemen, die die Kasusbezüge der Texte dem Verstehen bieten
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4. Der Geist hilft unser Schwachheit auf (BWV 226)
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Quellen und Datierung
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Analyse
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Der historische Anlass der Komposition
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Konsequenzen
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5. Komm, Jesu, komm (BWV 229)
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Quellen und Datierung
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Analyse
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Der historische Anlass der Komposition
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Ergebnis
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Konsequenzen
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Exkurs III: Die Regelungen des Verhältnisses Bachs zu den Schülern in den Revers und den Schulordnungen von 1634 und 1723
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6. Jesu, meine Freude (BWV 227)
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Quellen
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Analyse
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Der historische Anlass der Komposition
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Ergebnis
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Nachtrag eines non liquet ("Gute Nacht, o Wesen")
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Konsequenzen
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Kapitel: Zusammenfassung
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Anlässe der Motetten
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Gematrie und B-A-C-H-Motiv
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Traditionen gematrischer Verschlüsselungen und B-A-C-H-Motiv in der Familie Bach
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Bachs Umgang mit den Möglichkeiten der Doppelchörigkeit
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Der Kasusbezug der Texte
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Bachs Verhältnis zum Text
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Traditionsbewusstsein Bachs
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Bachs Verhältnis zu den Thomanern
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Metamusiken
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Aufführungspraxis
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Methodische Gefahren indizieller Schlüsse
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Materiale Geschichte und Bach-Bild
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Anhang
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Liste der während Bachs Thomaskantorat als Thomasschüler Verstorbenen
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Anmerkungen
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Quellen
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Notenausgaben
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Literatur
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Register
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Abbildungsverzeichnis
Der Autor
Meinolf Brüser ist Musikwissenschaftler, Musiker und Jurist. Er studierte u. a. an der Schola Cantorum Basiliensis und leitet das Renaissance-Ensemble Josquin Capella. Das vorliegende Buch entstand als seine zweite Dissertation, nunmehr in der Musikwissenschaft, an der Humboldt-Universität zu Berlin.
