Gustav Mahlers Briefe an seine Verleger liegen hier erstmals in einer umfassenden Ausgabe vor. Sie gewähren Einblicke in die „Werkstatt“ des Komponisten, der mit Nachdruck und Detailgenauigkeit die Umsetzung seiner Vorstellungen bei der Drucklegung seiner Werke verfolgte.
Aus den vielfach erstmals veröffentlichten Briefen ergibt sich ein eindrucksvolles und facettenreiches Bild des Komponisten.
Ob es um die Durchsetzung seiner Bedingungen bei den Vertragsverhandlungen oder um die strategischen Überlegungen bei der Verteilung von Freiexemplaren seiner gedruckten Werke geht – stets ist es „echter“ Mahler, der aus diesen Briefen spricht.
(…) Die wichtigsten der 110 wiedergegebenen Briefe waren schon bekannt, werden hier aber in einen neuen Zusammenhang gebracht und überaus sorgfältig mit Hintergrundinformationen verbunden. Der Herausgeber Franz Willnauer ist nicht nur ein ausgewiesener Mahlerianer, der bereits zwei Briefeditionen zusammengestellt hat, sondern er ist selber vom Fach, war Mitarbeiter der Universal Edition und in führender Position bei den Salzburger Festspielen tätig. Die vorliegende Briefausgabe liest sich wie eine Sozial-, Medien- und Rechtsgeschichte der frühen Moderne, dargestellt am lebhaften Beispiel eines ihrer bedeutendsten Vertreter. Mahlers "Notenwechsel" ist die spannende Zeitreise in eine Epoche, in der man Manuskripte nicht als Dateien, sondern als Unikate auf dem Postweg verschickte (…)
Deutschlandradio (Olaf Wilhelmer) 11/2012
ISMN: 979-0-008-08451-5