Symposiumsbericht der IMS-Konferenz Zürich 2007
Seit ihrer Entstehung war die Oper Gegenstand vielfältiger Bearbeitungspraktiken. Mit den Veränderungen der ästhetischen und rezeptiven Grundbedingungen, denen sich die Gattung seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zunehmend ausgesetzt sah, erfuhr die Bearbeitungspraxis außerhalb der unmittelbaren Theaterpraxis einen quantitativen und qualitativen Schub: Gedruckte Variationszyklen, Klavierauszüge und Instrumentalbearbeitungen, seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert auch Tonträger, ermögli chten den heimischen Nachvollzug des musiktheatralen Ereignisses und boten Instrumentalisten unterschiedlichsten Niveaus die Möglichkeit, am Erfolg der bearbeiteten Bühnenwerke teilzuhaben. Solche Anverwandlungen der Gattung Oper nehmen die Beiträge des Bandes in den Blick.
• Vorwort
• Siegert, Christine
Semantische Aspekte instrumentaler Opernbearbeitungen
• Pietschmann, Klaus
"Nur Schattenrisse nach der wahrfhaft großen Komposition"
Opernklavierauszüge um 1800
• Beer, Axel
Die Oper daheim
Variationen als Rezeptionsform
• Martin, Christine
(K)ein seltener Fall: Vicente Martín y Solers Oper "Una cosa rara"
Zur Rekonstruktion ihrer Wirkungsgeschichte anhand musikalischer Quellen
• Niedermüller, Peter
Pragmatisches Provisorium und Instrument der Kanonisierung
Die konzertante Oper am Beispiel der Wiener Situation um 1800
• Calella, Michele
"Norma" ohne Worte, oder: Wie "erzählen" Opernfantasien?
• Heinemann, Michael
Der Bearbeiter als Autor
Zu Franz Liszts Opernparaphrasen
• Kolb, Fabian
"Thèmes d'un drame lyrique traités d'une façon entièrement symphonique"
Zum Gattungstransfer zwischen Edouard Lalos "Fiesque" und "Symphonie g-Moll"
• Waidelich, Till Gerrit
Das Opern-Potpourri
Musikalisches Kaleidoskop, ars combinatoria oder musikimmanente Pornographie?
• Schroedter, Stephanie
Der Ballsaal in der Oper und die Oper im Ballsaal
Populäre Tanz- und Musikkulturen des 19. Jahrhunderts
• Hinrichsen, Hans-Joachim
Ohne "falsche Pietät"
Wagner-Klavierauszüge vor und nach 1900
• Elste, Martin
Der Opernquerschnitt
Eine medienspezifische Form des Musiktheaters?
• Personenregister