Tschaikowski, Peter Iljitsch (1840-1893)
Eugen Onegin op. 24 Lyrische Szenen in 3 Akten (Klavierauszug)
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Text: Schilowskij, K.
Soli: SMezMez(A)ATTBarBBB – Chor: SSAATTBB – Picc.2.2.2.2. – 4.2.3.0. – Pk – Hfe – Str
Personen: Larina, Gutsbesitzerin (Mezzosopran) - Tatjana (Sopran) und Olga (Alt), ihre Töchter - Filipjewna, Amme (Mezzosopran/Alt) - Eugen Onegin (Bariton) - Lenskij (Tenor) - Fürst Gremin (Bass) - Ein Hauptmann (Bass) - Saretzkij (Bass) - Triquet, ein Franzose (Tenor) - Guillot, ein Kammerdiener (stumme Rolle) - Landleute, Ballgäste, Gutsbesitzer, Offiziere (Chor) Ballett: Walzer, Mazurka, Polonaise und russischer Tanz
Die Biographie Tschaikowskys im Entstehungsjahr (1877) und das Sujet der Oper weisen eine interessante Parallele auf: in beiden Fällen verursacht ein Brief schicksalhafte Veränderungen im Leben der Protagonisten. In der Oper löst der Liebesbrief Tatjanas an Eugen die Tragödie aus, im realen Leben führt der Liebesbrief einer Schülerin den Komponisten zur - nur drei Monate dauernden - Ehe. Von seiner Seite geschah dies jedoch "ohne Liebe, sondern weil die Verhältnisse es erfordern und weil ich nicht anders handeln kann”. Dass Tschaikowskys private Umstände in seine Arbeiten eingeflossen sind, legen Andeutungen wie in einem Brief an Tanejew im Januar 1878 nahe: "Ich wünsche nichts, was Bestandteil der sog. Großen Oper ist. Ich halte Ausschau nach einem intimen, aber kraftvollen Drama, das aufgebaut ist auf dem Konflikt von Umständen, den ich selbst erfahren und gesehen habe, einen Konflikt, der mich wirklich berührt.” Nicht zuletzt deshalb wurde als Untertitel nicht "Oper”, sondern "Lyrische Szenen" gewählt. "Eugen Onegin", von Tschaikowsky für einen "sparsamen Etat und eine kleine Bühne” konzipiert, ist bis heute neben Mussorgskys "Boris Godunow", Vertreter einer völlig konträren Ästhetik, die meistgespielte russische Oper.
Ausgabe: KA Hersteller: Deutscher Verlag für Musik, BAUHOFSTRASSE 3-5, 04103 LEIPZIG, Deutschland |
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