Text: Wolfgang Willaschek
Übersetzung: engl. (S. Wadsworth) (1988) / (Norbert Rubesaat) (1993); franz. (Jean-Pierre Wurtz) (1997)
Ort und Zeit: Gefängnis München-Stadelheim, in der Stunde vor der Hinrichtung, am 22. Februar 1943
Personen: Sophie Scholl (Sopran) / Hans Scholl (Bariton oder Tenor)
„Weiße Rose“ ist der Name der Widerstandsgruppe, zu der Hans und Sophie Scholl gehörten.
Der unterschiedliche Aufbau der einzelnen Szenen charakterisiert Udo Zimmermanns Komposition: Dramatisch-visionäre Bilder – z.B. die Erinnerung an ein Kriegserlebnis an der Front, die Angst Sophies vor dem Abtransport der Kinder oder die Vorstellung einer letzten Begegnung mit den Eltern – stehen im Kontrast zu kontemplativen Monologen, die Aufschluss über die eigene Situation geben sollen. Plötzliche Angst, nicht ausgelöst durch die unmittelbar bevorstehende Hinrichtung, sondern vor der Konsequenz des eigenen Handelns verdichtet sich zusammen mit Traumerlebnissen zur Struktur des Stückes, in dem die einzelnen Teile bewusst miteinander verschmelzen.
Die mehr als 100 verschiedenen Inszenierungen verdeutlichen einerseits die Aktualität des Themas und andererseits, dass hier ein ebenso anspruchsvolles wie praktikables Werk vorliegt.