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Komponisten
Verlage A-Z
Komponist: Matthus, Siegfried (1934) 
Artikelart: NOTEN
Besetzung: Orchester
Anlass: -
Ausgabenart:Partitur
Verlag:Deutscher Verlag für Musik
Verlag-Nr.: DV1440, 979-0-2004-1044-0
Bestellnummer:  BM467203
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Matthus, Siegfried (1934)

Konzert für Trompete, Pauken und Orchester (Partitur)

[Trp,Pk,Orch] 1982  20' 
Soli: Trp.Pk – 0.0.0.0. – 4.3.3.1. – Schl(2) – Hfe – Str 

UA Berlin, 18. Januar 1983

Uraufführungen haben ihren eigenen Reiz: fast immer wecken sie besondere Erwartungen. 
Namen von Komponisten vermögen sie zu bündeln; Titel von Werken aber, die nur sachlich Titel und Besetzung angeben, lassen die Neugier gern unbestimmt ins Offene schweifen. 
Hier indessen könnte es anders kommen, mischt doch die Bezeichnung das beinahe Gewöhnliche mit dem nahezu Einzigartigen. Wer erinnert sich denn eines anderen Konzerts, das Trompete und Pauken kombiniert? Doch entgegengesetzt: Wer benutzte nicht jene alltägliche Wendung, die gerade diese beiden Instrumente paart! Die Sprache hat aufbewahrt, dass sie einst - und jetzt!? - für den musikalischen Prunk und Pomp sogenannter Haupt- und Staatsaktionen sorgten." Tönet ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!" lautet noch Bachs königlicher Geburtstagsgruß, der nur textlich verändert zum jauchzend-frohlockenden Eingangschor seines Weihnachtsoratoriums avancierte. 

Bis heute bleibt die Vorstellung von Feier und Glanz, von Gloria und Militanz mit dem Klang solcher Instrumente fest verbunden, obwohl sich ihre "Bedeutung" außerhalb oder inmitten des modernen Orchesters fast vollständig davon befreit hat. 
Aber ein Komponist, der sie gemeinsam zu solistisch-virtuosem Konzertieren herausstellt, wird beinahe zwangsläufig auf die Frage stoßen, inwieweit er dem alten, genormten Ruf folgen oder durch neue, eigenwillige Diktion widersprechen soll. Auf seine Entscheidung dürfte gespannt sein, wer den einfachen Titel von Siegfried Matthus' jüngstem Konzert recht bedenkt.

Das neue Konzert für Trompete, Pauken und Orchester - komponiert im Frühjahr 1982 - findet zu einer ausgewogenen Synthese. 
Es ist spielerisch und dramatisch, virtuos und symphonisch, einfach und komplex zugleich. Die ungleichen Solisten gehen durchaus verschiedene Wege, sie kreuzen sich oft, werden aber nur selten ein Paar. 
Sie zeigen viele Gesichter, zarte und derbe, witzige und wütende, heitere und schmerzliche, nur dasjenige nicht, welches sie zur beliebtesten Pose erstarren ließe: zu offiziellem Wirbel und zur festlichen Fanfare. Sie werden hingegen bewegende wie leitende Akteure in einem Spiel, in einem kleinen instrumentalen "Dramma per musica", das zahm und ruhig beginnt, aber in wild entfesseltem Aufruhr endet. 

Das Orchester bildet, sei es bestätigend, sei es neutral oder widersetzlich, den gleichrangigen Dialogpartner. Ihm fehlen nur die Holzbläser, deren Register die Streicher mit übernehmen. 
Während die Solotrompete von einem elfköpfigen Chor des Blechs umgeben ist, haben die sechs Pauken zwei Schlagzeugbatterien zur Seite. 
Gelegentlicher Harfenklang komplettiert das Ensemble, das im Übrigen für jeden Satz eine spezifische Gruppierung ausprägt. Deren gibt es fünf in gleichsam konzentrischer Anordnung: Die Mitte belegt ein frivol dahinjagender, scherzoser Vivace-Satz. 
Ihn flankieren zwei außerordentlich expressive Adagios. Als Ecksätze runden eine rhapsodisch-deklamierende Intrada und eine furios gesteigerte Stretta das Werk. Sucht man unbedingt nach einem historischen Formmodell für dieses große Duett in fünf Sätzen, dann findet man es weniger in den Bereichen "absoluter" Instrumentalmusik. 
Vielmehr ähnelt es in Aufbau und Dramaturgie jenen mehrgliedrigen, durch kontrastierende Affekte sich aufladenden Psychogrammen, wie sie uns vor allem in der gewichtigen Opernliteratur des 19. Jahrhunderts begegnen, bei Weber und Wagner ebenso wie bei Verdi oder Bizet.

Mit rhetorischer Eindringlichkeit, allmählich Raum greifend, beginnt die Solotrompete allein. Von den Bläsern des Orchesters kommt Widerhall und Bestätigung. Die Pauken übernehmen das Thema, "schlagen" es unruhig, einen Moment aggressiv, ehe die trompete "ihr" Thema wieder allein, nur von Paukentönen leise grundiert, gesichert wiederholen kann.

Erst im anschließenden Adagio setzten die Streicher zu leidenschaftlicher Deklamation ein. Die emphatisch ausgreifenden Gesten werden dann von den Bläsern gestützt und in einen zwölftönigen Cluster gepreßt, um vorerst abzubrechen. 
Hier nun markieren die Pauken das prägnante Thema für eine Passacaglia, die sich in sechs Variationen kontrapunktisch auffächert und zu einem dramatischen Höhepunkt verdichtet. Nach der Wiederholung des Adagio-Abschnitts, mit gleichsam vertauschten Rollen, löst sich die emotional gespannte Situation allmählich in d r e i (2 + 2x Thema)? weiteren Variationen. 
Die Solotrompete gibt überraschend das motivische Signal für ein blitzschnelles aufgewirbeltes Scherzo, in dem sich die Gestalten ungehemmt jagen und vorwärts stoßen, bis eine Replik des Adagios mahnend eingreift. Umsonst, das Treiben gebärdet sich danach nur noch ungestümer, aggressiver, um von selbst schlagartig wieder zu verschwinden. 
Die kalte Welt ist abgeblendet: ihr folgt das Adagio lamentoso, ein lang ausschwingender Klagegesang, der im Mittelteil, geführt vom Duett zwischen Trompete und Violoncello, die Erinnerung an einen Trauermarsch heraufbeschwört. 
Zweimal brechen störend ein paar Takte des Scherzos herein.  Sie bewirken, dass die klanglich veränderte Reprise selber nur in verstörter, dumpfer Gebrochenheit zustande kommt. 

Doch solche verletzte Trauer schlägt am Ende in verletzende Wut um: tatsächlich peitscht sie das Schlagwerk in der "Stretta con collera" herbei und befeuert zusammen mit dem ganzen Orchester, wie ein heißer Atem, jenes überstrahlende Thema, das die Trompete vom Anfang des Werks aufnimmt. Aber der grelle, in raschen Schüben dröhnende Klangdruck gönnt ihm keineswegs seine gewonnene Festigkeit. 
Es bleibt für den Bläser schließlich nur ein Ton, hoch und scharf wie ein Schrei, den der Pauker mit raschen Schlägen erstickt. Wahrlich ein "dramma" - nicht aber nur "in musica"! Es könnte sehr wohl, "mit Pauken und Trompeten", vom Leben geschrieben sein.

Frank Schneider


Ausgabe: P
 

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