Von den frühen Klavierwerken sind die Deux Arabesques (komponiert 1888) am bekanntesten. Sie zeichnen sich durch einen besonders eleganten Kompositionsstil aus und vermitteln den Eindruck, dass der 26-Jährige seine eigene Tonsprache bereits gefunden hat.
Debussys Klaviersatz verlangt oft ein Aufheben der Dämpfung, also ein Niederdrücken des rechten Haltepedals. Um dieses Klangergebnis auf die Orgel zu übertragen, ist zuweilen ein längeres Aushalten der Töne erforderlich. In der Partitur wurden deshalb alle länger zu spielenden Notenwerte exakt ausnotiert.
Die Registrierangaben beziehen sich auf die Orgel in der Stadtkirche Tuttlingen und sind beispielhaft zu verstehen. In jedem Fall muss auf eine grundtönige und nicht zu laute Registrierung geachtet werden.
Dass sich die Deux Arabesques sehr gut auf der Orgel darstellen lassen und die Orgelliteratur um zwei glanzvolle Werke bereichern, davon möchten sich Interpret(inn)en und Zuhörer(innen) selbst überzeugen.
Tuttlingen im September 2006
Helmut Michael Brand
"Debussy auf der Orgel, das wird sich schon mancher Organist vergeblich gewünscht haben, schließlich gibt es außer einer frühen Studienfuge kein weiteres Werk des impressionistischen Meisters für die Orgel. Da ist der gelungene Versuch Helmut Michael Brands begrüßenswert, die vom Klavier bekannten 'Deux Arabesques' aus dem Jahr 1888 geschickt für Orgel spielbar zu machen.
Ist doch im Klavieroriginal häufig die Aufhebung der Dämpfung gewünscht, lässt der Transkribent bei der Orgel entsprechende Töne in der gewünschten Länge liegen. Man fühlt sich immer wieder an Präludien von Saint-Saens, wie er sie in seinen sechs Präludien und Fugen für Orgel umsetzt, erinnert.
Natürlich ist der klavieristische Stil nicht zu überhören, das hat aber der Orgel bekanntlich nur selten geschadet.
Im Gegenteil, es treten neue, sehr duftige und sensible Möglichkeiten zutage.
Brand macht interessante Registriervorschläge für eine deutsche Orgel, die gewiss hilfreich sein können, wenn sie an das jeweilige Instrument adaptiert werden.
Der Hinweis auf eine grundtönige, nicht zu laute Registrierung ist sinnvoll. Drei Manuale sind von Vorteil, eine Interpretation auf zwei Manualen trotzdem realisierbar. Eine spielenswerte Ausgabe!" (jve in: Kirchenmusik im Bistum Limburg 2/2007, S. 44f.)