Kompositionsjahr: 2003
Zum Werk:
Der majestätische Bau des Doms von Limburg ist mir seit Langem bekannt und so war der Vorschlag des Herrn Domorganist Markus Eichenlaub, für die Limburger Kreuzwoche ein Orgelstück zu schreiben, für mich von Anfang an sehr inspirierend. Es war also eine Ehre für mich, diesen Auftrag anzunehmen. In meinem Schaffen habe ich mich oft mit Zitaten aus verschiedenen Chorälen auseinandergesetzt und so habe ich auch gerne das von den Auftraggebern gewählte Lied Lasst uns preisen mit seinem freudigen Text als Ausgangspunkt des Stückes genommen.
Das Ergebnis sind aber keine Variationen im klassischen Sinn. Zu Anfang erklingt das ganze Lied, allerdings in einer Harmonisierung, welche die Melodie des Chorals derzeitgenössischen Tonsprache näher bringt. Im nachfolgenden Teil sind es Bruchteile der Melodie, die sich zu neuen Themen zusammensetzen und weiter motivisch verarbeitet werden. Diese frei variierende Fläche kulminiert im Unisono-Thema im Fortissimo, das ein zweites Mal mit einer Gegenstimme im Pedal wiederholt wird.
Der nächste Teil der Komposition bringt die Exposition eines neuen Themas, das im gewissen Sinn aus der Melodie des Chorals hervorkommt. Dieses Thema wird nun auf eine mehr systematische Weise variiert, bis zu seiner harmonischen „Verdichtung" in Akkordfolgen. Diese Variation geht fließend in die verkürzte Wiederkehr des Liedes Lasst uns preisen über, gefolgt durch eine feierliche Abschlusskoda.
About the work:
The majestic edifice of Limburg Cathedral has long been familiar to me, so 1 fett immediately inspired by a request from the Cathedral Organist Markus Eichenlaub to write an Organ piece for the celebration of Rogation week in Limburg. It was indeed an honour for me to accept this commission. Having offen used quotations from various Chorales in my creative work, 1 was happy to take my clients' proposed theme, the joyful text of Lasst uns preisen, as a point of departure for this piece.
The result is not a set of variations in the traditional sense, though. The whole tune is heard at the beginning, albeit with harmonies that bring the chorale melody closer to contemporary musical language. In the next section fragments of the melody are combined to make new themes and various motifs are explored further. This expanse of free variation culminates in a fortissimo unison theme that is repeated a second time with a counterpart in the pedal.
In the next section of this composition a new theme is introduced, in a sense derived from the melody of the chorale. This theme is varied in a more systematic fashion, up to the point where its harmonies are 'condensed' into sequences of chords. This variation flows into an abbreviated reprise of the theme Lasst uns preisen, followed by a solemn concluding Coda.
Petr Eben
16 Seiten - Rückendrahtheftung