Die Entstehung der Sechs Kinderlieder-Orgelstücke von Reinhard Ohse hatte einen tragischen Anlass.
Sehr kurz schreibt der Komponist dazu: "Eine Mutter bat mich, bei der Beerdigung ihres Kindes keine Choräle, sondern Kinderlieder zu spielen."
So sind sechs Miniaturen entstanden, die keinesfalls einfach Kindermusik sind.
Ohse schafft den Spagat zwischen ernst und heiter, indem er die heiteren Melodien ernst nimmt.
Der Titel ist ein wenig irreführend: Ein Kind wird diese Stück nicht spielen können, und auch beim Hören wird ein Erwachsener wahrscheinlich mehr Bezug zu dieser Musik finden als ein Kind.
Wir finden diese Musik für Kirchenmusiker vor allem auch deshalb so bemerkenswert, weil sie zeigt, wie ein Meister seines Fachs mit einem so ungewöhnlichen Wunsch umzugehen versteht.
Die bearbeiteten Lieder sind:
Weißt Du, wieviel Sternlein stehen
Ein Männlein steht im Walde
Weil ich Jesu Schäflein bin
Die Blümelein, sie schlafen
Kuckuck rufts aus dem Wald
Eine kleine Geige möcht ich haben