für 6st gemischter Chor (SSATTB), Orgel
• Elias Klage
• Der Engel speist Elia
• Elia geht zu dem Berge Horeb
• Gott spricht zu Elia
• Sturm, Beben, Feuer und das sanfte Sausen
• Der Auftrag
• Die Berufung des Elisa
Anm: "Elias Gottesbekenntnis ist [im Gegensatz zu dem Jonas] bereits fortgeschritten, moderner; er muss Gott suchen. Er kann ihn nicht finden in den katastrophischen Erscheinungen der Natur, in Sturm, Erdbeben und Feuer - aber in einem "stillen sanften Sausen". Gott wirkt in und aus der Stille, und von dort erhält Elia seinen Auftrag und findet den Nachfolger. Eine "Apotheose der beredten Stille" geschieht in der Mitte des Werkes, wenn die Orgel ihre Stimme verliert und ihrem Atem aushaucht." Alfred Koerppen
Rez: "Elia - eine Chorerzählung? Eine Chorerzählung ist eine Art Oratorium in Kurzform, in diesem Falle für bis zu achtstimmigen gemischten Chor und Orgel - ohne Solisten, Arien und Rezitative, aber durch seine Kompaktheit um so spannender. Um gleich eines vorauszuschicken: Koerppens Werk ist extrem dissonant, rhythmisch und technisch sowohl für die Sänger, als auch für den Dirigenten und den Organisten anspruchsvoll und sicherlich mühsam einzustudieren. Es sollte also ein guter, sehr ton- und intonationssicherer Chor sein, der dieses Werk aufführt, und nach Möglichkeit auch kein ganz kleiner, sonst wirken die dynamischen Effekte nicht. Aber Koerppen malt die Geschehnisse um den Propheten Elias ... hier in so starken und bunten Klangfarben, dass auch der konservativste Hörer allein auf Grund der Musik eindeutig verstehen dürfte, wovon die Rede ist - und gebührend beeindruckt wird. Elias Wut drückt sich hier in starken, dissonanten A-cappella-Klängen aus, der Wind braust in wilden Rhythmen durch Orgel und Chor, das Erdbeben bebt in Glissandi, das Feuer flackert in punktierten, stetig wiederholten Sekundsprüngen. Wichtig sind also nicht Melodien oder Harmonien, sondern die Klänge; die Effekte, die durch bestimmte Tonballungen und -bewegungen entstehen. Mit seinen schätzungsweise gut 15 Minuten Dauer ist das Stück allerdings kein abendfüllendes Programm - aber sicherlich ein lohnender Programmpunkt in einem Konzert." ab, Cantate, 3/2005