Stanford zählt neben Parry und Elgar zu den „Erzromantikern“, die wesentlich zur Erneuerung der englischen Kirchenmusik beigetragen haben. Als Auftragswerk für das berühmte Londoner „Brompton Oratory“ schrieb er 1892 seine große Messe für Soli, Chor, Orchester und Orgel. Es handelt sich um die von der Besetzung her größte lateinische Messe, die bis dato in England komponiert wurde! Stanford veröffentlichte lediglich einen Klavierauszug; die Orchesterpartitur blieb ungedruckt.
In dem gut 36-minütigen Werk gelingt es dem Komponisten kongenial, Elemente der deutschen Kirchenmusik, die er während seiner Studienjahre in Leipzig und Berlin kennengelernt hatte, und seinen typisch englisch-sinfonischen Stil zu einer singulären Symbiose zu vereinen.
Der Chorpart enthält – von einigen Stimmteilungen abgesehen – keine gehobenen Schwierigkeiten. Eine überaus lohnende Entdeckung für Chöre, die auf der Suche nach einer großen romantischen Messvertonung sind – gerade im Jubiläumsjahr des Komponisten. Neben der Orchesterpartitur ist auch eine reine Orgelfassung erschienen (Heinrich E. Grimm).
[Dauer: ca. 36:00 min.]