"Nekyia" ist ein der antiken Mythologie entnommenes Grundprinzip der Welt: Jede Höherentwicklung, jede Vergeistigung, jeder Versuch der Vervollkommnung setzt die "Hadesfahrt" voraus.
Jeder Berg beginnt mit einer Talsohle. Das Licht braucht zu seiner Existenz das Dunkle, wie der Himmel die Hölle.
"Nekyia" ist der Archetyp aller Religionen. Orpheus musste zum Hades, um das Leben der Eurydike zu erhalten. Christus musste sterben, um vom ewigen Leben zeugen zu können.
Die Komposition "Nekyia" besteht daher aus drei Teilen, die sich in Form und Ausdruck unterscheiden:
Teil 1 mit seinen lebendigen Rhythmen steht für das Körperliche, das Materielle und Weltliche,
Teil 2 (T. 71-154) symbolisiert die Begegnung mit dem Tod,
Teil 3 ("Lux Perpetua") bezieht sich auf einen Zustand der Abgeklärtheit, in dem sich Leben und Tod im Gleichgewicht befinden und integriert sind.
Uraufführung: 10. Juli 1989 München, St. Ursula (D) Musica Sacra Viva 1989 · Bernhard Heinrichs, Oboe; Harald Feller, Orgel
Verlag: Schott Music
Aufführungsdauer: 15' 0''
Kompositionsjahr: 1989
Schwierigkeit: 4
30 Seiten - Rückendrahtheftung