für Bass-Solo, Chor und Orgel
Dises Werk ist für einen kleinen Laienchor geschrieben, und zwar von seinem eigenen Chorleiter. Der wusste, was er seinen Sängern zumuten durfte - und was er besser nicht verlangen sollte.
So ist eine kleine, festliche Kantate entstanden, die für den Chor keinerlei technische Schwierigkeiten bietet und trotzdem nicht auf Wirksamkeit verzichtet. Und wer beim ersten Hören der Bass-Arie, die in der Mitte des Werkes steht, auf Mendelssohn als Komponisten tippt, der liegt stilistisch so falsch nicht...
Friedrich Moritz Gast entstammte einer mittelsächsischen Kleinbauern- und Musikerfamilie. Er wurde am 24. September 1821 in Beicha bei Lommatzsch geboren, den größten Teil seiner Kindheit verbrachte er jedoch auf einem kleinen Gut in der Nähe von Döbeln. Hier wirkte der Vater auch als Chorleiter. Bereits als Zwölfjähriger spielte der Junge die Orgel zum Gottesdienst. Mit Privatunterricht wurde Moritz Gast auf den Besuch des Lehrerseminars in Dresden-Friedrichstadt vorbereitet. 1842 trat er zunächst eine Stelle als Hilfslehrer in Naundorf bei Freiberg an, 1845 wechselte er dann in eine feste Anstellung nach Annaberg.
Neben der Unterrichtstätigkeit führte Gast dort auch die großen Werke der Oratorienliteratur auf. Diese Tätigkeit brachte ihm die Bekanntschaft Felix Mendelssohn Bartholdys ein, der zur gleichen Zeit als Gewandhauskapellmeister in Leipzig wirkte. Beide verband fortan eine herzliche Freundschaft. Ab 1848 an wirkte Moritz Gast als Kantor und Organist in Geringswalde, ab 1848 in Plauen. Dort erteilte er wöchentlich 12 Stunden Gesangsunterricht, dazu kam die Kirchenmusik in der Hauptkirche St. Johannis und in der Gottesackerkirche (Lutherkirche).
Friedrich Moritz Gast starb am am 6. Mai 1889.
Übrigens hatte auch Gast mindestens einen Schüler, der Weltruhm erlangte - wenn auch nicht auf musikalischem Gebiet: im Lehrerseminar von Plauen gehörte der spätere Schriftsteller Karl May zu seinen Schülern.