Variationen über „Der Mond ist aufgegangen“
Kehre wieder, kehre wieder
Ad nos, ad salutarem undam
Choralbearbeitungen „Dir, dir, Jehova will ich singen“
Choralbearbeitungen „Wer nur den lieben Gott lässt walten“
Choralbearbeitungen „Ihr Knechte des Herrn, den Meister tut kund!“
Variations sun un théme de Haydn
Vorwort
Der vorliegende Band enthält sieben restituierte Improvisationen von Marcel Dupre, von denen fünf im Erstdruck erscheinen. Alle Titel haben den gleichen Widmungsträger: den Schweizer Fabrikanten und Orgelliebhaber Paul Hoehn; ihn hatte Dupre in Paris kennen gelernt.
Dupre hatte seit seinem Debüt in der Schweiz (1921) auf die tätige Freundschaft mit Paul Hoehn setzen können, von dem er sagte: „Er war ein großer Freund der Orgel, die er sehr gut spielte." Im Hause Hoehn befand sich eine von der Werkstatt Kuhn (Männedorf) erbaute Orgel, deren Disposition im Anschluss an das Vorwort wiedergegeben wird.
Auf dieser Orgel wurden wohl alle Paul Hoehn gewidmeten Improvisationen eingespielt und auf Schallplatte übertragen. Später sind sie von Emil Bächtold` und Ernst Hess' nach dem Gehör aufgezeichnet und Dupre zur Einsichtnahme und Korrektur vorgelegt worden. Auf diesen Exemplaren befinden sich auch die autographen handschriftlichen Widmungen Dupres an Paul Hoehn.
Alle Titel sind auf einer gut besetzten zweimanualigen Orgel ausführbar; die wenigen, in den Manuskripten befindlichen Spielanweisungen wurden beigegeben, von weiteren Ergänzungen wurde abgesehen.
Der Spieler wird die formal verschieden angelegten aufgezeichneten Improvisationen selbstständig erschließen können (für die Ausführung der Takte 46ff. in Wer nur den lieben Gott läßt walten wird er sich zu helfen wissen). Bei den Haydn-Variationen wird er die Modifizierung des Ostinato-Themas bemerken und in den Takten Soff. das Kopfmotiv des Ad nos-Themas wahrnehmen.
Zur Wiedergabe sei geraten, sich an den von Marcel Dupre formulierten Vorschriften für das Orgelspiel zu orientieren; dies betrifft vor allem die Tonwiederholungen und die Behandlung von gemeinsamen Tönen in zwei verschiedenen Stimmen (vergleiche die Vorworte zu Dupres Editionen eigener und fremder Werke).
Die Manuskripte stammen ursprünglich aus dem Besitz des Züricher Organisten und Dupre-Schülers Erich Vollenwyder (1921-1997); sie gelangten später an die beiden Züricher Organisten Felix Gubser und Alex Hug.
Dank gebührt Herrn Bruno Chaumet, dem Präsidenten der Association des Amis de l'Art de Marcel Dupre (A.A.A.M.D.)3 für seine Hilfe beim Zustandekommen dieser Edition.
Bonn und Zürich, im Januar 2oo5
Hans Steinhaus, Felix Gubser und Alex Hug