für keine und große Kinder nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Werner Heiduczek.
Vorwort
Die erste Fassung des „Kleinen hässlichen Vogels" für Sprecher und Orchester entstand 1980 und wurde in Riesa uraufgeführt. Dieses musikalische Märchen zählt zu den meistgespielten Werken des Komponisten und hat bis heute durch viele deutsche Orchester bereits mehrere hundert Aufführungen erlebt, die sich bei Kindern und Erwachsenen stets großer Beliebtheit erfreuen.
Allein in Dresden fanden im Rahmen von Konzerten für Schüler und Vorschulkinder innerhalb weniger Jahre über 100 Aufführungen vor jeweils bis zu 1.000 (!) Kindern statt. Die Originalfassung ist den beiden Kindern des Komponisten, Christiane und Holger, gewidmet.
Die Textgrundlage des Werkes stammt vom Schriftsteller Werner Heiduczek, mit dem der Komponist seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden ist. Insbesondere die Kinderbücher Heiduczeks werden wegen ihrer sensiblen und poetischen Sprache von jenem oft und gerne als Vorlagen für Kompositionen verwendet.
Die Neufassung des Werkes für Orgel und Sprecher entsprang dem Wunsch, alte und junge Zuhörer für die vielfältigen klanglichen Möglichkeiten einer Orgel zu sensibilisieren.
So entstand durch diese Bearbeitung, die durch die Wort-Klang-Experimente der Tochter des Komponisten beeinflusst wurde, unter Beibehaltung der Themen ein nahezu neues Stück, welches speziell auf die technischen und klanglichen Gegebenheiten der Orgel zugeschnitten ist.
Diese neue Version wurde im Juni 2008 von der Tochter des Komponisten und deren Ehemann als Projekt der HamburgerTheaterManufaktur unter der Schirmherrschaft von Bischöfin Maria Jepsen mit großem Erfolg uraufgeführt. Nennenswert war dabei insbesondere die Einbeziehung von projizierten bewegten Bildern des Künstlers Mario Mensch. Zahlreiche weitere Aufführungen folgten.
Bei den abgedruckten Registrier- und Dynamikangaben handelt es sich um Vorschläge des Komponisten, die lediglich als Anregung für eine auf das jeweilige Instrument abgestimmte Konzeption verstanden werden wollen. Bei der Wahl der Klangfarben sollte der Spieler den Charakter des jeweils dargestellten Vogels im Blick behalten.
Die im Anhang befindliche alternative Introduktion (s. S. 32) ist von größerem Umfang als die im Hauptteil enthaltene erste. Ähnlich einer Opern-Ouvertüre bietet sie einen thematischen Querschnitt durch das gesamte Stück. Bewährt hat sie sich insbesondere in Konzerten, in denen der Aufführung des Werkes eine Demonstration der Orgel voranging. Sie kann jedoch auch als kleines, selbständiges Orgelstück gespielt werden.
Welche der beiden Introduktionen dem Märchen letztlich vorangestellt wird, möge auf der Grundlage der jeweiligen Aufführungssituation entschieden werden.
Allen, die den „Kleinen hässlichen Vogel" in der Orgelfassung zur Aufführung bringen, wünsche ich viel Freude und Erfolg und den Zuhörerinnen und Zuhörern einen spannenden Hörgenuss!
Auerbach, im Januar 2010
Rainer Hrasky
Reihe: Tiere in der Orgelmusik