Michael Gusenbauer hat sich in seiner Bearbeitung ganz auf das ungerechte Gerichtsverfahren gegen Jesus konzentriert; ein Gerichtsverfahren, wie es auch heute noch in Diktaturen vorkommen kann. Die religiöse Komponente wird nicht konkretisiert. Dadurch ist es möglich, bei einem Konzertbesuch im Schulklassenverband auch nichtchristlichen Zuhörern dieses Werk nahe zu bringen:
Ein Sprecher führt durch das Geschehen; er beschreibt ein Gerichtsverfahren, bei dem ein etwas eigenbrötlerischer und für die Regierenden unbequemer Mann von machtgierigen Mitgliedern einer Oberschicht vor den Richter gezerrt wird, um ihn unter fadenscheinigen Anschuldigungen ermorden zu lassen. Der Richter kann zwar keine Schuld feststellen, lässt die Ankläger aber gewähren, weil er sich den Ärger mit den Mächtigen ersparen möchte.
Im Verlauf dieser Geschichte erläutert der Sprecher in kleinen Einschüben einige Begriffe aus der Musiktheorie, wie beispielsweise Harmonie, Rhythmik und Instrumentation, und erklärt, wie Johann Sebastian Bach diese Stilmittel einsetzt, damit der Zuhörer die durchlebten Emotionen der Figuren nachvollziehen kann.
Professionelle Sänger und Instrumentalisten tragen die relevanten Stellen der Johannes-Passion vor – bisweilen erinnert dieses Konzept an die wunderbaren Young People’s Concerts von Leonard Bernstein.
Alter: 10 – 16 Jahre
Dauer: 60 min
Besetzung:
Chor: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Soli: Sopran, Tenor, Bass und ein Erzähler
Orchester
Über die Aufführung
Diese Bearbeitung kann im Rahmen einer Gesamtaufführung der Johannespassion mit geringem Mehraufwand realisiert werden; es werden keine Requisiten benötigt. Regievorschläge sind in der Direktionsstimme enthalten.