Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy (Gesamtausgabe)
Serie I (Orchesterwerke) - Bd. 5: Sinfonie Nr. 3 a-moll (op. 56) "Schottische" MWV N 18 - hrsg. von Thomas Schmidt-Beste
Die Uraufführung der „Schottischen“ Sinfonie fand im Rahmen des 19. Abonnementskonzerts des Gewandhauses in Leipzig am 3. März 1842 unter Leitung des Komponisten statt. Wenige Monate später (am 13. Juni 1842) dirigierte Mendelssohn auch die begeistert gefeierte Erstaufführung des Werkes in London durch die Philharmonic Society.
In dieser Zeit wuchs in ihm auch der Entschluss, die Publikation der Sinfonie – deren Komposition ja auf den britischen Inseln zumindest ihren allerersten Anfang genommen hatte – der jungen Königin Viktoria zu widmen. Am 10. Dezember 1842 erschien die Sinfonie – in einer Fassung für Klavier zu vier Händen von Mendelssohn selbst – gleichzeitig bei Breitkopf & Härtel in Leipzig, bei Ewer & Co. in London und bei Benacci & Peschier; Anfang März 1843 folgten Partitur und Stimmen bei Breitkopf & Härtel.
Für die Drucklegung nahm Mendelssohn nochmals erhebliche Revisionen vor – und diese gedruckte Fassung ist diejenige, die als von Mendelssohn autorisierte „Fassung letzter Hand“ seitdem verwendet wird.
(aus dem Vorwort)
Bei der Quellenrecherche zur Gesamtausgabe sorgten dabei die Forscher für eine dicke Überraschung, da sich in einer Partiturabschrift die „Londoner“ Fassung vom Juni 1842 erhalten hat.
Nur hier lässt sich die (erste) Revision durch den Komponisten nach der Leipziger Uraufführung klar ablesen.
Die viel gespielte „Schottische“, die Mendelssohn übrigens nie so genannt hat, erscheint damit in neuem Licht.