Edition Bach-Archiv Leipzig
als Pasticcio von Johann Sebastian Bach, mit Arien aus Georg Friedrich Händels Brockes-Passion
Die wohl im ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts entstandene Markus-Passion eines bislang nicht näher bekannten Komponisten namens "Kaiser" ist nur in verschiedenen Abschriften erhalten.
In Bachs Notenbibliothek nimmt sie einen prominenten Platz ein, denn sie ist die einzige fremde Passionsmusik, die Bach mehrfach - in jeweils unterschiedlicher Gestalt - aufgeführt hat.
Für den jungen Bach in Weimar war diese Markus-Passion ein Lehrstück für das Erlernen der modernen rezitativischen Erzählkunst, doch auch als Leipziger Thomaskantor führte er sie schon 1726 auf.
Die vorliegende Edition rekonstruiert die dritte, um 1747 in Leipzig zur Uraufführung gelangte Fassung, in der Bach sieben Arien aus Händels berühmter Brockes-Passion einfügte.
Nur in diesem Pasticcio kam es also zu einer direkten Begegnung zwischen ihm und dem berühmten Landsmann in London, die als persönliche Begegnung von Bach ersehnt war, aber nie zustande kam.
Kompositionsjahr: 1747 (?)
Besetzung: Soli SATB, Coro SATB, 2 Ob, 2 Fg, 2 Vl, 2 Va, Bc
Sprache: deutsch
Dauer: 90 min
Seiten: 136
Textquelle: Lutherbibel, Brockes
Gattungen: Passionen
Kirchenjahr: Fastenzeit und Passion, Karwoche
Reihen bei Carus: Edition Bach-Archiv Leipzig - Musikalische Denkmäler
Herausgeber(in): Christine Blanken
Komponist(in): Georg Friedrich Händel, Kaiser
Bearbeiter(in): Johann Sebastian Bach
Wenn Bach diese Musik wiederholt aufführte, steht es uns gut an, dies gleichzutun [...].
Johannes Ebenbauer, Singende Kirche, Heft 2/2012
Die makelose Ausgabe des Carus-Verlages bietet mit einem hervorragenden Notendruck und einem umfangreichen Vorwort [...] die allerbesten Vorraussetzungen [für eine Aufführung].
Michael Hoppe, Musik im Bistum Aachen, April 2012
Die komplizierte Genese dieses Unikums soweit wie möglich zu erschließen, ist eine musikwissenschaftliche Fleißarbeit, die Christine Blanken in ihrem ausführlichen und sehr lesenswerten Vorwort detailreich dokumentiert.
Mathias Michaely, Musik udn Kirche, September 2012