"für Clavierspieler der mittleren Classe"
Sonate Nr. 1 G-Dur
Sonate Nr. 2 Es-Dur
Sonate Nr. 3 e-moll
Sonate Nr. 4 Sinfona C-Dur
Sonate Nr. 5 A-Dur
Sonate Nr. 6 à tré mani D-Dur
Weiskes „Sechs Sonaten“ sind Kabinettstückchen der Klassik oder des frühen Biedermeier, ganz wie man es sehen möchte. Wie der Komponist selbst in seinem ausführlichen Vorwort schreibt, will er die Lücke füllen zwischen den Werken der großen Komponisten, die für die meisten Musik-Dilettanten seiner Zeit zu schwer sind, und den Werken von ungezählten Kleinmeistern, die zwar leicht zu spielen sind, aber eigentlich doch läppisch und nichtssagend.
Und wenn Sie in die Noten sehen, werden Sie sicher auch zu der Überzeugung kommen: es ist Weiske wirklich geglückt, diese Lücke zu füllen! Eine Fülle von melodischen Einfällen, die Beherrschung aller Kompositionstechniken, überraschende harmonische Ideen – stets kurzweilige und abwechslungsreiche Musik.
Hier sind Originalwerke, die das Repertoire um die immergleichen Sonatinen aus dem Klavierunterricht erheblich spannender machen.
Und möchten Sie noch ein besonderes „Zuckerstückchen“? Weiske veröffentlicht in diesem Band auch eine Sonate für drei Hände! Soweit wir bisher wissen, ist sie das einzige Werk für diese Besetzung.
Johann Gottfried Weiske wurde 1745 in Doberenz bei Rochlitz/Sachsen geboren. Er besuchte ab 1761 die Thomasschule in Leipzig und begann 1767 ein Studium an der dortigen Universität. Ab 1769 wirkte er in Meißen, zunächst als Stellvertreter des amtierenden Dom- und Stadtkantors. 1774 bekam er selbst dieses Amt übertragen.
Weiske hat es musikgeschichtlich in seinem zeitlichen Umfeld zu einiger Beachtung gebracht, da er mithilfe eines Fadenpendels ein eigenes System entwickelt hatte, wie man das musikalische Tempo objektiv festlegen und messen kann. Im Vorwort zu dieser Ausgabe wird darauf umfassend eingegangen.