1. Gloria - Lobgesang
2. Zeitansage - Kyrie
3. Solche Freude – Halleluja
Ist die vorliegende „Bach-Kantate“ eine Collage? Eine Revue? Eine Kollektion? Ein musikalisches Kaleidoskop? Ein Quodlibet? Ein Medley? Ein Zugabenstück? Oder gar ein „Best of“ oder ein „Reminder“ (kurzes Anspielen und damit ein schnelles Erinnern von einzelnen Titeln bei Songwettbewerben)? Vielleicht will die vorliegende Kantate irgendwie alles zugleich sein …
Im Vordergrund steht auf jeden Fall der Versuch, einige der schönsten unvergesslichen Motive und Themen von Johann Sebastian Bach zu einem neuen Ganzen zusammenzufügen. Ergänzend wurden dabei auch neue Textpassagen (siehe Textblatt auf S. 4), die in ihrem Friedens-sehnenden Inhalt vor dem Hintergrund des im Jahre 2022 ausgebrochenen Ukraine-Krieges entstanden sind, eingefügt. So will die Kantate mit zwei Gloria/Halleluja-Teilen und einem Kyrie-Teil auf jeden Fall auch inhaltlich einen gewissen liturgischen Ablauf und Spannungsbogen darstellen.
Der chorische Part ist (J.S.Bach-gemäß) nicht ohne Anspruch und verleiht der Komposition den Charakter eines größeren Konzertstückes. In der vokalen Umsetzung können kreative Alternativen in der Ausführung (solistische Passagen / Passagen in kleinerer Ensemblebesetzung / Unisono-Ausführung von eigentlich mehrstimmigen Passagen u.v.m.) angewendet werden.
An dieser Stelle ein gesangstechnischer Hinweis zu der Vokalise „uou“ im Abschnitt L: Das „u“ am Anfang bitte ohne Glottisschlag, also weich, einsetzen. Das anschließende „o“ als offenes „o“ nehmen, und dann wieder weich ins „u“ übergehen. In der instrumentalen Besetzung wurde auf eine möglichst flexible Ausführbarkeit Wert gelegt. So kann man sich die Begleitung in verschiedenen Besetzungen vorstellen.
Um es doch etwas konkreter zu beschreiben, folgen hier die Besetzungsmöglichkeiten der drei Melodie-Instrumente: Instrument 1 (obligat, Tonumfang es1 bis f3): z.B. Flöte, Violine, Oboe, Klarinette … Instrument 2 (obligat, Tonumfang es1 bis d3): z.B. Violine, Flöte, Oboe, Klarinette … Instrument 3 (überwiegend colla-parte-Funktion für den Chorsopran, Tonumfang c1 bis g 2): z.B. Trompete, Kornett, Flügelhorn, Flöte, Violine, Klarinette … Die Realisierung des Tasteninstrument-Parts kann auf Orgel oder/und Klavier stattfinden. Je nach Instrument können die Spiel- und Griffstrukturen (= „Voicings“) innerhalb der Akkordsymbole verändert werden.
Das vorgeschlagene Bassinstrument gibt dem Ganzen natürlich mehr akustisches Fundament, aber auch der Bass ist ad libitum zu betrachten. Eine zusätzliche Begleitung durch Gitarre ist möglich. In der Uraufführung im Mai 2023 kamen ergänzend Schlagzeug, Blechbläser und ein Keyboard mit Orgelklang zum Einsatz. Der Komponist wünscht den Ausführenden viel Freude mit der Aneinanderreihung von wunderbaren Motiven des großen Meisters Johann Sebastian Bach!
Aufführungsdauer: 08:45
Matthias Nagel, im Juli 2025