Ausgewählt und mit Vortragszeichen, Fingersatz und Anmerkungen versehen von Bartók Béla
Bartók spielte wahrscheinlich 1911 erstmals Werke von Domenico Scarlatti öffentlich und in den folgenden zwei Jahrzehnten ließ er sie an seinen Klavierabenden mehr als sechzig Mal erklingen. Seine Verbundenheit mit der italienischen und französischen Barockmusik beweist sich auch darin, dass er 1920 einen Vertrag mit dem Budapester Verlag Rozsnyai über die Herausgabe von sieben Heften mit Werken der Klaviermusik schloss. Geplant war, dass er das Material der Bände sowohl mit Werken Scarlattis als auch mit Kompositionen Couperins und Rameaus zusammenstellte. Im Laufe der 1920er-Jahre kam es schließlich zur Herausgabe einer Couperin-Auswahl in zwei Heften sowie - ebenso in zwei Heften - von zehn Scarlatti-Kompositionen. Mit der Veröffentlichung dieser Meisterwerke beabsichtigte Bartók in erster Linie, den "Mendelssohn-Schumann-Epigonen" bereits in der Musikausbildung in der Grund- und Mittelstufe entgegenwirken und ihre Werke in den Hintergrund treten zu lassen.
Die vorliegende Publikation versammelt in einem Band das Material der beiden mit Bartóks Vorwort, detaillierten Vortragsanweisungen und Anmerkungen erschienenen Scarlatti-Hefte. Der Herausgeber empfiehlt PianistInnen diese Kompositionen seit mindestens fünf Jahren zum Klavier spielen und gibt auch praktische Vorschläge dafür, wie man die einzelnen Stücke zu einem attraktiven "Sonatina-artigen Ganzen" gruppieren kann.
1. Andante pastorale (C-Dur) (L. 2, K. 384)
2. Allegretto scherzando (C-Dur) (L. 3, K. 502)
3. Allegro molto (C-Dur) (L. 5, K. 406)
4. Allegro risoluto (e-Moll) (L. 22, K. 198)
5. Andante (E-Dur) (L. 21, K. 162)
6. Allegro (B-Dur) (L. 141, K. 332)
7. Molto moderato (a-Moll) (L. 138, K. 109)
8. Vivace (A-Dur) (L. 135, K. 212)
9. Moderato (Es-Dur) (L. 142, K. 193)
10. Allegro molto (B-Dur) (L. 50, K. 70)
Sprache: ungarisch, englisch, deutsch