Die Orgelsonate entstand aufgrund einer Anregung von Johannes Lang, Organist an der Thomaskirche zu Leipzig. Die Sonate entstand aus der Idee heraus, die Rhythmischen Etüde 2 für Klavier (EGA 2200) für Orgel zu bearbeiten. Nach mehreren Revisionen entstand die Idee, dieses Stück zu einer ganzen Sonate für Orgel zu erweitern.
Satz 1 «Allegro molto con fuoco» beutet die neu gewonnenen Erkenntnisse reichlich aus. Rhythmische Effekte und Ton-Repetitionen spielen eine große Rolle, sind sogar prägend für den Satz. Die technischen Anforderungen an den Interpreten sind außerordentlich.
Satz 2 «Lento» kontrastiert das einleitende Thema des langsamen Satzes aus der Sonate für Violoncello und Klavier (EGA 2130), das geprägt ist durch große Intervallsprünge, mit einem Gegenthema (ab Takt 21), das so ruhig und sanglich wie irgend möglich gestaltet wurde. Die ersten 20 Takte des zweiten Satzes sind eine Orgel-Bearbeitung der einleitenden Takte besagten langsamen Satzes der Violoncello-Sonate. Das Gegenthema wird in den folgenden Takten 21 bis 50 bis zu einer Steigerung geführt. Ab Takt 51 bis zum Schluss wird gezeigt, dass Thema 1 und Thema 2 motivisch und kontrapunktisch zueinander gehören. Das Pedal darf sich begleitend in seiner eigenen Welt tummeln.
Satz 3 «Allegro» ist die oben bereits beschriebene Orgel-Bearbeitung der Rhythmischen Etüde 2 für Klavier, gewissermaßen die Keimzelle der ganzen Sonate.
Satz 4 «Cantabile, semplice e sempre piano» beruht auf der Vertonung des Komponisten des wohlbekannten Textes „Von guten Mächten“ von Dietrich Bonhoeffer (EGA 2740). Die Melodie auf den Text von Bonhoeffer wird vom Pedal vorgetragen (Vox Humana 4 Fuß).
Allegro molto con fuoco
Lento
Allegro
Cantabile, semplice e sempre piano
Spieldauer: ca. 26:00