Stadtkirchen waren um 1600 geistliche und musikalische Zentren: Ihre Chöre begleiteten alle wichtigen Anlässe wie Gottesdienste, Huldigungen und Hochzeiten. Wie das Zusammenspiel zwischen theologischen Vorstellungen, städtischem Repräsentationsbedürfnis und künstlerischem Anspruch die Musikpraxis prägte, ist heute häufig allein aus Inhalt und Materialität der Musikhandschriften erschließbar. Hein Sauers erstmalige Analyse des Gesamtbestands aus dem Pfarrarchiv von Neustadt an der Orla zeigt die vielfältigen Verflechtungen des Repertoires mit den religiösen und sozialen Strukturen einer mitteldeutschen Stadt und deren Musik für Alltag und Feste.
- Kapitel: Neustadt an der Orla und seine Handschriften
- Einleitung
- Wandel in Neustadt an der Orla
- Handschriften
- Neustadt A
- Neustadt 36a
- Neustadt 36b
- Kapitel: Musik für die Kirche
- Kirchenmusik in Neustadt
- Musica choralis
- Neustadt B
- Neustadt C
- Musica figuralis
- Neustadt
- Kapitel: Musikalische Selbst- und Fremdrepräsentation
- Repräsentative Kirchenmusik
- Neustadt D
- Neustadt 37
- Hochzeitsmusik
- Neustadt
- Kapitel: Jenseits der Orla
- Perspektiven. Überall Neustadt?
- Profilbildung
- Anhang
Der Autor
Hein Sauer studierte Musikwissenschaft sowie interkulturelles Musik- und Veranstaltungsmanagement in Weimar, Jena und Paris. Anschließend forschte er an den Universitäten Heidelberg, Köln und Zürich. Seine Schwerpunkte liegen auf der musikalischen Handschriftlichkeit des 16. Jahrhunderts, der spätmittelalterlichen Musiktheorie sowie der Musik der DDR. Seit 2023 ist er Assistent am musikwissenschaftlichen Institut in Zürich.