Das Oster-Oratorium BWV 249 wurde erstmals am Ostersonntag 1725 mit dem Text „Kommt, eilet und laufet“ aufgeführt. In der Zählung des neuen BWV ist dies bereits BWV 249.3, folgend auf zwei Glückwunschkantaten als Frühformen des Oratoriums. Als „Drama per musica“ besaß diese Fassung noch explizite Rollenzuweisungen für die Personen Maria Jacobi (Soprano), Maria Magdalena (Alto), Petrus (Tenore) und Johannes (Basso), die später von Bach nicht mehr verwendet wurden.
Für die Wiederaufführung 1738 (BWV 249.4) erstellte Bach eine reinschriftliche Partitur auf Grundlage des Stimmensatzes von 1725. Der Satz [3.] nach dem Instrumentalvorspiel ist hier wie auch in BWV 249.3 ein Duett zwischen Tenor und Bass. In den 1740er Jahren überarbeitete Bach die Vokalstimmen und einzelne Instrumentalpartien (BWV 249.5), womit der Satz [3.] zu einem vierstimmigen Eingangschor wird. In dieser Fassung ist das Werk heute allgemein als „Oster-Oratorium“ bekannt.
Mit der Ausgabe von David Erler liegt die Fassung letzter Hand erstmals als Urtext-Ausgabe mit vollständigem Aufführungsmaterial vor. Zusätzlich ist die Aufführung der Fassung BWV 249.4 durch Hinweise im Partiturverlauf und einen Anhang mit abweichenden Sätzen möglich, Vorwort und Kritischer Bericht geben umfassende Auskunft dazu. Somit wird die Ausgabe höchsten Ansprüchen an „Urtext für die Praxis“ gerecht.