Kantate zum 4. Sonntag nach Epiphanias
Werkverzeichnis: BWV 14
Kompositionsjahr: 1735
Besetzung: Soli STB, Coro SATB, Cor, 2 Ob, 2 Vl, Va, Bc
Sprache: deutsch/englisch
Seiten: 40
Textquelle: Nachdichtung des 124 Psalms duch Martin Luther, 1524
Gattungen: Kantaten
Kirchenjahr: Epiphanias
Reihen bei Carus: Stuttgarter Ausgaben (Urtext)
Herausgeber(in): Ulrich Leisinger
Textdichter(in): Martin Luther
Diese zum 4. Sonntag nach Epiphanie komponierte Kantate fällt mit ihrer Entstehung in die Zeit des Rektorenwechsels an der Thomasschule zu Leipzig. Der Nachfolger Gessners, Ernesti, war an den Wissenschaften weit mehr interessiert als an den schönen Künsten. Um so genauer musste Bach darauf achten, exemplarische, repräsentative Kirchenkompositionen zu schaffen, um so den Stellenwert der ehrwürdigen Thomasschule zu unterstreichen.
Grundlage für dieses Werk ist ein dreistrophiges Lied Martin Luthers, das sich wiederum auf den 124. Psalm bezieht. Hier wird Gott als Helfer in Not und Gefahr besungen
Der in der Harmonik bestechende Eingangschor ist wie in anderen Choralkantaten als Choralfantasie angelegt, wobei der Schlusschor als einfacher 4stimmiger Satz erklingt. Die zweite Strophe ist Grundlage für das zentrale Rezitativ des Tenors. Die Arientexte sind Neuschöpfungen, die die Kerngedanken der Liedvorlagen aufgreifen.
Die 19 Minuten dauernde Komposition sollte keinesfalls unterschätzt werden - der Eingangschor verlangt einem Vokalensemble schon Einiges ab. Nichtsdestotrotz wäre dieses Werk für bach-geübte Sängerinnen und Sänger eine vortreffliche Aufgabe. Aufgrund der Kürze könnte ich mir eine Aufführung auch während einer Messfeier vorstellen, mit einer Konsequenz: heute fällt die Predigt einmal aus.
Peter Bartetzky
Quelle: Musik im Bistum Essen II/03 – I/04, S. 60