„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein!”
so die einmütige Botschaft aller 150 christlichen Kirchen, die an der ersten Vollversammlung des Weltkirchenrates 1948 in Amsterdam teilnahmen. Seitdem haben rund um den Globus unzählige Kriege stattgefunden. Der gegenwärtige Ukrainekrieg bewegt uns Europäer in ganz besonderer Weise, weil er neben Not und Tod, Vertreibung und Zerstörung auch die Möglichkeit eines atomaren Einsatzes beinhaltet, und der wäre eine Bedrohung der Lebensmöglichkeiten auf unserem Planeten. Dabei hat dieser ein ganz anderes Problem, das unseren vorrangigen Einsatz fordert: den Klimawandel, der all unser Tun, auch den Krieg, in eine andere Dimension stellt. Diktatur ist von vorgestern, Nationalstolz von gestern; akut sind kontinentale Zusammenschlüsse.
Doch auch diese sind nur eine Stufe auf dem Weg zu einer globalen Handlungsweise, wie sie die UNO auf beratender Ebene bereits durchführt. Das demokratische Prinzip bedarf dringend der Ergänzung mit dem Prinzip der optimalen Weisheit, um weltweit aktiv werden zu können. Ein beschwerlicher Weg, der dennoch baldigst beschritten werden muss. Die vorliegende Liedersammlung weist mit ihrer Friedensaussage in diese Richtung; sie bringt Beispiele aus den Jahrhunderten, aber auch gegenwärtige Alarmsignale christlicher und allgemeiner Art. Die fassungslose Ratlosigkeit angesichts der unmenschlichen Kriegsereignisse spiegelt sich auch in den Volksliedern, deren anfängliche Stimmung alsbald in tödlichen Ernst umschlägt und existenziell betroffene Menschen zurücklässt.
„Unentwegt will ich singen – rufen – beten, dass der Friede bei uns wächst.”
Manfred Schlenker, im Mai 2022
