für Soli (ATB), Chor (SATB), Ob (Fl), 2 Vl, Va, Bc - Orchestermaterial leihweise
Kantate zum 1. Pfingsttag (Rudolstadt 1747/48) / herausgegeben von Dieter Zeh
Wie eng diese Kantate in den Gottesdienst zum 1. Pfingsttag eingebunden war, wird dadurch deutlich, dass beide Teile durch Rezitative mit Versen aus der Apostelgeschichte eingeleitet werden.
Das erste Rezitativ beginnt als secco, beteiligt aber bereits im fünften Takt die Streicher unisono an der Ausdeutung des dramatischen Geschehens. Der bei Gebel oft am Anfang einer Kantate stehende Choral erscheint folgerichtig erst danach. Dem Bass bleibt es vorbehalten, in freier Dichtung, aber enger Anlehnung an die Verse 3 und 4 des biblischen Berichtes die rezitativische Erzählung fortzusetzen. Wie stark der erste Teil die Gemeinde auf die dann folgende Predigt vorbereiten soll, zeigt sich daran, dass im Folgenden vor allem der Chor stellvertretend für sie präsent ist.
Auch der zweite Teil wird in ähnlicher Manier vom Bibeltext geprägt: Nach den einleitenden Worten aus Apg. 2,12a folgt eine fünftaktige turba-Episode, ehe ab Takt 18 die vom Teil I her bereits bekannte freie Weiterspinnung der biblischen Erzählung — ausgeführt diesmal vom Tenor — Platz greift. Der Part der Solisten wird deutlich stärker gewichtet. Die Melodie des abschließenden Chorals scheint Gebel besonders geschätzt zu haben, taucht sie doch in anderen Kantaten des öfteren auf.
(Aus dem Vorwort von Dieter Zeh)