für Mezzo-Sopran, gemischten Chor, Bandoneon, Klavier und Streichorchester.
Kyrie
Gloria
Credo
Sanctus
Benedictus
Agnus Dei
Eine beeindruckende Stil-Synthese gelingt Martín Palmeri in seiner Komposition „Misa a Buenos Aires“.
Der lateinische Text aus der katholischen Liturgie hat sich zwar durch die Jahrhunderte immer wieder dem Zeitgeist der Kompositionsstile unterwerfen müssen, eine Zusammenführung von solcher Kühnheit muss jedoch neugierig aufhorchen lassen: Palmeri bedient sich musikalischer Elemente und stilistischer Merkmale des Tango, um das Ordinarium innig und tiefempfunden in Musik zu gießen.
Die südamerikanische Volksseele, die sich tiefempfunden im argentinischen Tango widerspiegelt, scheint mit der mitteleuropäischen Musica Sacra zunächst nur schwer vereinbar.
Doch wie der Tango zugleich Melancholie und Lebensfreude in sich birgt und dem engen Nebeneinander seine knisternde Spannung verdankt, so spannt sich auch der Bogen der liturgischen Texte vom „incarnatus est“ bis zum „resurrexit“.
Palmeri weiß diesen doppelten Spannungsbogen zu nutzen und verleiht seinem Werk die ganze Bandbreite der emotionalen Ausdrucksmöglichkeiten und behält dabei gekonnt das ursprüngliche und unfehlbare Parfum der Musik vom Rio de la Plata bei.
Die Misa a Buenos Aires bietet aufgeschlossenen Chören die interessante Möglichkeit, dieses Spannungsfeld zu erkunden und ihr Publikum in die fesselnde Welt des Tango zu entführen, in der immer wieder der Funke herrlicher Melodiebögen überspringt. Zusammen mit der mal lyrisch-beseelten, mal bewegt-dramatischen Mezzo-Sopran-Partie sorgt das Bandoneon für ein stimmungsvolles, tangotöniges Flair, dem Klavier und Streicher weitere interessante Farben hinzufügen.
Anleihen an barocke Kompositionstechniken und raffinierte Harmonik runden neben profiliert ausladender Dynamik das Bild einer bemerkenswerten zeitgenössischen Messekomposition ab.