Zur leichteren Aufführbarkeit verzichtete Rathgeber auf Bläser und reduzierte das übliche Kirchentrio auf Orgel mit Violino unisono.
Der Orgelbass kann durch Violoncello (und/oder Kontrabass) ergänzt werden, da ihre Stimmen identisch sind.
Soli SAB, Coro SAB, Vl, Bc
Werkverzeichnis: op. 12 /II8
Kompositionsjahr: 1733
Besetzung: Soli SAB, Coro SAB, Vl, Bc
Sprache: lateinisch
Tonart: B-Dur
Dauer: 20 min
Seiten: 40
Gattungen: Messen, lateinisch
Valentin Rathgeber, der aus Franken stammende Schöpfer des vergnüglichen „Augsburger Tafelkonfekts“ schrieb als op. 12 Messvertonungen, die er in „Ruralmessen“ (einfache Landmessen) und „Missae civiles“ unterteilte. Dem letzteren Typus zugehörig ist die von W. Dotzauer im Carus-Verlag vorgelegte Messe in B-Dur. Stilistisch lehnt sich die Messe an italienische Vorbilder an, etwa an die Messvertonungen des zwölf Jahre jüngeren Antonio Caldara überschaubar technisch leicht bis mittelschwer einzustufen und hat eine Aufführungsdauer von ca. 20 Minuten. Sie ist in der Besetzung gegenüber anderen Rathgeber-Messen reduziert: Zum dreistimmigen Chor mit SAB und einer unterstützenden Basso-continuo-Gruppe tritt eine Solovioline, die man, wenn der Chor sehr stark ist, chorisch besetzen sollte. Die Messe zeichnet sich durch eine musizierfreudige Gestik, einfach, aber niemals platte Motorik und wirkungsvolle Verteilung von Chor und Soli (in derselben Besetzung) aus. [... Die Ausgabe verfügt] über einen vorbildlichen Notendruck und ein kurzes, aber wertvolles Vorwort, das auch Hinweise zur Aufführungspraxis gibt.
Quelle: Württembergische Blätter für Kirchenmusik 5/93, S. 187/189