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Verlage A-Z
Komponist: Kapp, Artur (1878-1952) 
Artikelart: NOTEN
Besetzung: Chor und Orchester
Anlass: Oratorium
Ausgabenart:Klavierauszug
Verlag:Eres
Verlag-Nr.: ERES3000, 979-0-2024-3000-2
Bestellnummer:  BM137213
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Kapp, Artur (1878-1952)

Hiob - Oratorium (Klavierauszug)

gemischter Chor, Soli, Begleitung

Hiob. Oratorium in zwei Teilen für Solisten, gemischten Chor, Männerchor, Frauen- oder Kinderchor, Orgel und Orchester.
Aufführungsdauer ca. 75 Min.

Solisten:
Hiob (Bariton)
Hiobs Weib (Mezzosopran)
Teufel (Bass I)
Gott (Bass II)

Libretto nach dem Alten Testament von Julius Kaljuvee. Deutsche Übersetzung Heli Susi. Klavierauszug herausgegeben von Vardo Rumessen.

Das harmonisch reizvolle Oratorium "Hiob" wird durchzogen von mehreren Leitmotiven, die sich weniger durch Melodien als durch harmonische und rhythmischen Wendungen zu erkennen geben. Den wesentlichen Part nehmen die Chöre ein. Die aufgefächerten, meist homophon gesetzten Chöre werden an mehreren Stellen durch kontrapunktisch gewissenhaft gearbeitete polyphone Sätze aufgelockert. Inhaltlich deutet der Leidensweg Hiobs sowohl die persönliche Erfahrung des Komponisten, der die schmerzvolle und verlustreiche Zeit der russischen Revolution durchlebt hat, als auch das Schicksal des ganzen estnischen Volkes. So gehört "Hiob" zu den großartigsten Werken im estnischen geistlichen Musikschaffen.

Das Titelbild wurde gestaltet nach einem Gemälde von J. Arrak

Aufführungsmaterial (Partitur, Orchesterstimmen) sind leihweise lieferbar

Artur Kapp (1878-1952) ist einer der wichtigsten Komponisten auf dem Gebiet der professionellen estnischen Musik. Zeitgleich mit dem zweiten bedeutenden Meister Rudolf Tobias hat er die ersten Instrumentalwerke der estnischen Musikgeschichte geschrieben. Artur Kapp studierte am St. Petersburger Konservatorium (1891-1900) u. a. bei Prof. Rimski-Korsakow. Bereits als Student komponierte er sein erstes sinfonisches Werk, die Ouvertüre "Don Carlos" (nach Fr. Schiller). Dieses Werk ist eines der ersten in der estnischen Musik. Die als Abschlusswerk geschriebene Kantate "Paradies und Perl" (nach J. Milton) ist leider nicht erhalten geblieben. Bereits als Student fand A. Kapp Anerkennung als hervorragender Organist und ausgezeichneter Improvisator, weshalb er später zum Direktor der Musikschule in Astrachan berufen wurde. Zum Ereignis mit großer Bedeutung wurde die Uraufführung seiner 1909 entstandenen Kantate "An die Sonne" (nach dem gleichnamigen Gedicht von Mihkel Veske) bei der Eröffnungsveranstaltung des neuen Theaterhauses Estonia in Tallinn im Jahre 1913. Nach Rückkehr in seine Heimat im Jahre 1920 war Artur Kapp Dirigent am Operntheater Estonia, von wo er 1924 zum Professor für Komposition an das Tallinner Konservatorium berufen wurde. Diese Lehrtätigkeit übte er bis 1944 aus. Die Jahre nach der Rückkehr aus Russland waren hauptsächlich dem Komponieren gewidmet. 1924 schrieb er seine 1. Sinfonie. Danach wandte er sich fast vollständig der Arbeit an seinem Hauptwerk, dem Oratorium "Hiob" zu.
Dieses Werk ist in den Jahren 1926-1929 entstanden, vor allem während der Sommerferien auf dem Bauernhof Lüvamäe unweit der Stadt Paide. Die Uraufführung erfolgte am 1.3.1931 im Konzertsaal Estonia in Tallinn/Estland. Die Ausführenden waren ausschließlich estnische Musiker: der Chor der Musikgesellschaft Estonia, der Männergesangverein Tallinn, das durch zusätzliche Kräfte verstärkte Estonia-Orchester sowie die Solisten K. Vütol (Hiob), B. Hansen (Teufel), W. Romanowa (Hiobs Weib), G. Voogas (Gottes Rezitative) und K. Schypris (Orgel). Dirigent war Juhan Aavik. Als Textgrundlage des Werkes dient die Geschichte des Hiob aus dem Alten Testament, es wurden aber auch andere Bibelstellen herangezogen, vor allem Verse aus den Psalmen. Bedauerlicherweise war das von J. Kaljuvee verfasste Libretto literarisch unzulänglich und sprachlich ungelenk. Dem Manuskript wurde später auch ein deutscher Text beigefügt, der aber auch nicht befriedigte. Aus diesem Grunde wurde der Text der vorliegenden Ausgabe den Ansprüchen der Gegenwart gemäß redigiert.
Für das Oratorium sind vier Solisten (Mezzosopran, Bariton, 1. Bass, 2. Bass), gemischter, Männer- und Kinderchor, Orgel und Sinfonieorchester vorgesehen. Es besteht aus 32 Musiknummern. Bei der Uraufführung wurde der Part Gottes gelesen, obwohl er in der Partitur ausgeschrieben steht. Den wesentlichsten Platz nehmen im Oratorium die Chöre ein. Hier kommt die Kappsche Kunst, die Ausdruckmöglichkeiten der Chorpolyphonie in vollem Maße auszuschöpfen, großartig zur Geltung. Die Bedeutung des Kontrapunkts ist dabei besonders hervorzuheben, bei dem sich Artur Kapp ebenso wie in der Gestaltung des ganzen Werks als wahrer Meister zeigt.
Im Oratorium werden verschiedene Leitmotive verwendet. Das Wichtigste ist das Thema "Wohl dem, der fürchtet Gott", welches als Hauptthema anzusehen ist, (Beispiel 1), das dass Werk wie ein roter Faden durchzieht. Es steht dem Bachschen es-moll Thema aus WTK I sehr nahe und ist keineswegs zufällig zur Grundlage der ganzen Komposition gewählt worden. Der Bach-Verehrer Artur Kapp hat wohl gerade in diesem Motiv etwas den Leiden Hiobs Verwandtes gespürt. Sicherlich hat er auch den Choral "Aus tiefer Not", dem das Thema entwachsen ist, gekannt, und also darf der Text bei der Wahl dieses äußerst gelungenen Motivs mitgespielt haben; er hilft den in der Musik verborgenen Sinn deutlicher zu verstehen; offenbart sich doch darin die tiefere Idee des Oratoriums: die den persönlich erlebten Leiden des Autors entsprungene Sehnsucht nach einer reinen und edleren Welt. Eine gläubige Seele spricht hier von ihrem Verlangen nach dem Heiland, dem Retter, und zugleich von der Dankbarkeit zu Gott, der den Komponisten durch die schmerz- und verlustreiche Zeit der russischen Revolution geführt, ihm das Leben erhalten und das Verlorene mehrfach ersetzt hat. Heute erhält das Oratorium noch eine weitere Bedeutung: im tragischen Schicksal Hiobs scheint sich der lange Leidensweg des ganzen estnischen Volkes widerzuspiegeln; verklärt durch des Autors künstlerische Verallgemeinerungskraft wird hier eine subjektive philosophische Auffassung des Schicksals dargestellt.
Es war dieser gewaltigen Komposition beschieden, für Jahrzehnte in Vergessenheit zu geraten, ihrer künstlerischen Aussagekraft und Bedeutung hat die Zeit jedoch nichts anhaben können. Als eines der großartigsten Werke im estnischen geistlichen Musikschaffen bewahrt es bleibenden Wert.

Vardo Rumessen

Presse-Spiegel:
Kapp studierte wie Tobias am Konservatorium in St. Petersburg. Vorerst leitete er eine russische Musikschule, später  unterrichtete er in Tallinn
an der Musikhochschule. Er komponierte Sinfonien, Instrumentalkonzerte, Kammermusik, Kantaten und das Oratorium Hiob. Entstanden ist dieses Werk zwischen 1926-1929 und war für eine Aufführung mit Laien konzipiert. Nebst kontrapunktischer Chorpolyphonie arbeitet Kapp mit mehreren Leitmotiven, welche Hiob, einen Engel und den Teufel symbolisieren. Wuchtig und monumental ist nicht nur die . Besetzung, sondern auch das harmonische Gefüge. Ein eingängiges, jedoch aufwendiges Stück, welches die Mitwirkung zahlreicher Choristen fordert und ein Dorf oder eine Stadt über mehrere Wochen in Trab hält. Die Uraufführung fand 1931 in Tallinn statt und mobilisierte fast alle musikalischen Kräfte der Stadt.

Raphael Immoos (Musik & Liturgie 3/07)


 

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