Im Oktober 1909 gelang es Breitkopf & Härtel, Ferruccio Busoni für die Herausgabe der Klavierwerke Johann Sebastian Bachs zu gewinnen. Busoni hatte sich so intensiv wie kaum ein anderer Künstler seiner Zeit mit der Musik Bachs beschäftigt. Als Pianist, Bearbeiter, Theoretiker und Pädagoge war Busoni wesentlich daran beteiligt, Bach vom 19. ins 20. Jahrhundert zu holen. Noch in demselben Jahr begann Busoni zusammen mit zwei Mitarbeitern, Bruno Mugellini und Egon Petri, mit der Arbeit an der auf 25 Bände angelegten „instruktiven“ Ausgabe. Die ersten Bände erschienen im Frühjahr 1916, im Mai 1923 war das Projekt einer „Bachhochschule“ schließlich abgeschlossen. Dies war zugleich das Finale der 30 Jahre währenden schöpferischen Auseinandersetzung Busonis mit dem Werk Bachs, deren Wirkung bis heute weit über die Formel „Bach-Busoni“ hinausgeht.
„Alle Änderungen und Zutaten verfolgen die erzieherische Absicht, den Lernenden einen Einblick in den Mechanismus der Komposition zu verschaffen; sie illustrieren und ergänzen überdies die in den Einleitungen nur skizzenhaft dargelegten Anschauungen. In mehreren Fällen bildet die Summe der Anmerkungen zu verschiedenen Stücken erst die vollständige Meinung über ein und dieselbe Frage.“ (Ferruccio Busoni)
Aus Anlass des 100. Todestags in 2024 wurde den Bänden eine Erläuterung von Reinhard Ermen zur Entstehungsgeschichte der Ausgabe hinzugefügt sowie dort, wo sie bisher fehlte, auch eine englische Übersetzung ergänzt.
1. Praeludium und Fuga 1 in C BWV 846
2. Praeludium und Fuga 2 in c BWV 847
3. Praeludium und Fuga 3 in C# BWV 848
4. Praeludium und Fuga 4 in c# BWV 849
5. Praeludium und Fuga 5 in D BWV 850
6. Praeludium und Fuga 6 in d BWV 851
7. Praeludium und Fuga 7 in Eb BWV 852
8. Praeludium und Fuga 8 in eb BWV 853