Als der sechsjährige W. A. Mozart im Oktober 1762 vor Kaiserin Maria Theresia spielen sollte, verlangte er nach Georg Christoph Wagenseil, der ihm umblättern sollte, denn der verstünde "es". Mit "es" meinte der kleine Pianist gewiss ein Stück von Wagenseil, welches er spielen werde.
Es kann nämlich mit gutem Grund angenommen werden, dass Leopold Mozart einige Cembalowerke des Wiener Hofklaviermeisters Wagenseil für den Unterricht seiner beiden Kinder verwendet hatte. Die "Tre Divertimenti per Cimbalo pubblicati per commodo dei Principanti" sind kleine, musikalisch und pädagogisch hervorragende Kompositionen, sowohl wegen ihrer ansprechenden, eingängigen Melodik, als auch wegen ihres leicht fasslichen harmonischen und formalen Konzeptes. Jeder begabte Anfänger im Klavierspiel sollte sie mit Freude lernen und sich in dieser Weise bequem ("per commodo") auf die großen Werke der Wiener Klassik vorbereiten können.
Das im Anhang veröffentlichte "Fondamento per il Clavicembalo" ist ein interessanter Beitrag zum Elementarunterricht an einem Tasteninstrument. Im Wesentlichen besitzt dieses Lehrwerk aus der Mitte des 18. Jahrhunderts bis heute Gültigkeit.